Beate Zschäpe: Aus ihrem Leben im Untergrund ist wenig bekannt

München (dpa) - Als einzige Überlebende des rechtsextremen Terrortrios ist Beate Zschäpe (40) die zentrale Person des Münchner NSU-Prozesses. Seit sie 1998 mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in den Untergrund abtauchte, ist über ihr Leben so gut wie nichts bekannt.

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Eine behütete Kindheit hatte Zschäpe nicht, im Gegenteil. Ihr Vater war eine Uni-Bekanntschaft der Mutter, die in den 70er Jahren in Rumänien studierte. Zur Welt kam Zschäpe am 2. Januar 1975 in Jena. Ihre Mutter war nur über die Feiertage zu Besuch in der Stadt und reiste wenig später zurück nach Bukarest. Um Beate kümmerte sich zunächst die Familie eines Freundes, später meist die Großmutter.

Als Jugendliche gehörte Zschäpe offenbar zunächst zu einer politisch links angehauchten Gruppe in Jena. Das soll sich geändert haben, als sie Mundlos kennenlernte und sich in ihn verliebte. Er war schon damals ein fanatischer Rechtsextremist und verehrte Adolf Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß.

Später lernte Zschäpe Böhnhardt kennen, mit dem sie dann ebenfalls liiert war. Mehrfach geriet sie unter Verdacht, an Straftaten beteiligt gewesen zu sein, etwa am Aufhängen eines Puppentorsos mit Judenstern an einer Autobahnbrücke.

Nach ihrem Untertauchen fanden die drei bei „Kameraden“ in Chemnitz Zuflucht. Später hatten sie die Wohnung in Zwickau zur Verfügung, die mutmaßlich Zschäpe nach dem Auffliegen des NSU 2011 explodieren ließ. Man weiß auch, dass das Trio mehrmals Urlaub an der Ostsee machte.

Seit Mai 2013 steht Zschäpe wegen Mittäterschaft an zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ vor dem Oberlandesgericht München.