Beispiel Somalia: „Failed States“ als Gefahr für die Welt
Berlin (dpa) - Ein Staat ohne Kontrolle, Recht und Ordnung wird als „failed state“ bezeichnet. Zu den Merkmalen eines solchen „gescheiterten Staates“ gehört eine handlungsunfähige Regierung, welche die Sicherheit der Bevölkerung nicht mehr gewährleisten kann.
Auch die internationale Gemeinschaft sieht sich von solchen Staaten bedroht. Somalia gilt als krasses Beispiel eines gescheiterten Staates. US-Außenministerin Hillary Clinton warnte, Libyen könnte zu einem „gigantischen Somalia“ werden.
Auf dem „Failed States Index 2010“ der US-Organisation „The Fund for Peace“ steht das afrikanische Land auf Platz Eins. Somalia ist vom Bürgerkrieg zerstört, eine staatliche Ordnung gibt es nicht. Danach folgen der Tschad, Sudan, Simbabwe, die Demokratische Republik Kongo, Afghanistan und der Irak. Pakistan steht auf Platz 10. Für ihre Einordnung bewertet die Organisation die soziale, wirtschaftliche und politische Situation.
Staatengemeinschaften wie die Europäische Union oder die Vereinten Nationen sehen unsichere und gescheiterte Staaten als Sicherheitsrisiko. Die Terroranschläge auf die USA am 11. September 2001 haben gezeigt, welche Bedrohung von Ländern ausgehen kann, in denen Terroristen ungestört Ausbildungslager errichten können. Experten verweisen darauf, dass ein Staat in einer globalisierten Welt eine doppelte Ordnungsfunktion erfüllt. Zum einen muss er für die eigene Bevölkerung da sein, zum anderen spielt er eine Rolle im internationalen Staatengefüge.