Bierhoff gibt leichte Entwarnung bei Khedira und Boateng

Santo André (dpa) - Neue Personalsorgen im deutschen WM-Team: Die Einsätze von Sami Khedira und Jérome Boateng im Gruppenfinale gegen die USA sind noch nicht gesichert, aber Nationalteammanager Oliver Bierhoff gab vorsichtige Entwarnung.

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„Die letzte Information ist, dass Jérôme morgen wieder trainieren kann, dass es eigentlich ganz gut aussieht“, sagte Bierhoff am Sonntagabend im ZDF-Interview. Boateng leidet an einer neurogenen Muskelverhärtung, Khedira hat beim 2:2 gegen Ghana eine Innenbandzerrung im linken Knie erlitten. Ob er wieder am Montag trainieren kann, ließ Bierhoff zwar noch offen, betonte mit Blick auf Donnerstag aber: „Richtung Spiel gegen die Amerikaner wird er zumindest wieder zur Verfügung stehen.“

Die beiden verletzten Fußball-Nationalspieler mussten am Tag nach dem turbulenten 2:2 gegen Ghana mit dem Training aussetzen. Das Mitwirken der beiden am Donnerstag beim brisanten Wiedersehen mit dem früheren Bundestrainer Jürgen Klinsmann und dessen US-Boys sei „offen“, hatte der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag zunächst mitgeteilt. Torjäger Thomas Müller, dessen gegen Ghana erlittener Cut am Auge mit fünf Stichen genäht werden musste, soll auf jeden Fall einsatzfähig sein.

Beim Training am Morgen nach dem 2:2 hatten die Startelfkräfte um Müller eine Regenerationseinheit. Die anderen zehn Feldspieler sowie die beiden Ersatztorhüter absolvierten ein intensives Training. Auch WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose und Bastian Schweinsteiger, beide gegen die Afrikaner eingewechselt, wirkten in dieser Übungsgruppe mit. Bei stürmischem Wind hielt Fitnesstrainer Mark Verstegen eine längere Ansprache zu Beginn der Einheit, die nur anfänglich für Medienvertreter offen war. Danach ließ Löw im Geheimen trainieren.

Schweinsteiger wäre bei einem Khedira-Ausfall wohl die erste Option von Bundestrainer Joachim Löw. Der Co-Kapitän wurde schon gegen Ghana nach 70 Minuten für Khedira, der rechtzeitig zur WM nach einem Kreuzbandriss im rechten Knie wieder fit wurde, eingewechselt. Boateng musste am Vortag in Fortaleza schon zur Pause raus, nachdem er einen Schlag gegen die Hüfte bekommen und muskuläre Probleme verspürt hatte. Für ihn kam der nachnominierte Shkodran Mustafi in die Mannschaft. Müller erlitt seine Verletzung in der letzten Spielszene, danach erfolgte der Schlusspfiff.

„Ich glaube, es ist nicht ganz so schlimm“, mutmaßte Löw schon kurz nach der Verletzung Müllers. Die erste Entwarnung von Boateng bestätigte sich dagegen nicht. Boateng hatte sich schon im ersten Gruppenspiel gegen Portugal (4:0) eine Daumenverletzung zugezogen und spielte deshalb gegen Ghana mit einer Spezialschiene an der rechten Hand. Gegen das Team um Weltfußballer Cristiano Ronaldo hatte sich auch Mats Hummels am Oberschenkel verletzt. Zwar war der Einsatz des Dortmunders für das Spiel gegen die Afrikaner lange fraglich, aber der Innenverteidiger hatte nach dem Schlusspfiff keine Beschwerden.