DFB-Elf ohne Angst Richtung USA-Spiel
Berlin (dpa) - Mit Erleichterung über den Punktgewinn gegen Ghana, aber auch neuen personellen Sorgen hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Vorbereitung auf das USA-Spiel aufgenommen.
Der Einsatz von Sami Khedira und Jérôme Boateng im entscheidenden Spiel der WM-Vorrunde gegen die Elf von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist gefährdet.
Mittelfeldspieler Khedira hat sich beim 2:2 gegen Ghana am Samstag eine Innenbandzerrung im linken Knie zugezogen. Abwehrspezialist Boateng, der in Fortaleza nach einem Schlag gegen die Hüfte schon zur Halbzeit ausgewechselt wurde, leidet an einer neurogenen Muskelverhärtung, teilte der DFB am Sonntag mit. Beide wurden im Teamquartier von der medizinischen Abteilung behandelt und müssen mit dem Training aussetzen. Thomas Müller, bei dem ein Cut an der Augenbraue mit fünf Stichen genäht wurde, trainierte dagegen.
Für das ohnehin brisante Wiedersehen mit Klinsmann hätten sich Joachim Löw und seine Spieler ein bisschen weniger Druck gewünscht. Zweifel an einem Weiterkommen gibt es aber nicht. „Die Ausgangslage hat sich für uns nicht entscheidend geändert“, meinte Bundestrainer Löw, der das Positive hervorhob: „Wir haben eine gute Moral gezeigt, sind bei diesen Temperaturen nach dem Rückstand nochmal zurückgekommen.“ Ein Unentschieden reicht am Donnerstag in Recife definitiv fürs Achtelfinale, unabhängig davon wie das US-Team am (heutigen) Sonntag gegen Portugal spielt.
Kapitän Philipp Lahm geht davon aus, dass Klinsmann die US-Boys richtig heiß machen wird. „Aber wir sind auch richtig heiß darauf, ins Achtelfinale einzuziehen“, erklärte der Kapitän. „Wenn wir unsere Leistung abrufen, sehe ich keine Gefahr, dass wir nach Hause fahren.“ Auch sein Mittelfeld-Kollege Toni Kroos beruhigte die deutschen Fans: „Wir sind stark, keine Sorge!“
Einen Schritt weiter ist Titelanwärter Argentinien, der trotz einer schwachen Leistung beim 1:0 (0:0) gegen den Iran eine Runde weiter ist. Entsprechend gefeiert wurde Matchwinner Lionel Messi. „Nicht einmal zwei Torhüter hätten Lionels Tor verhindern können“, lobte Argentiniens Nationaltrainer Alejandro Sabella nach dem vorzeitigen Einzug ins WM-Achtelfinale. Messis genialer Moment, in dem er das Spielgerät mit seinem begnadeten linken Fuß aus 26 Metern vorbei an vier hilflosen gegnerischen Spielern und dem bis dahin überragenden Keeper Alireza Haghighi ins lange Eck zwirbelte, bewahrte den Favoriten vor einer Blamage. „Wenn du Messi hast, ist alles möglich“, meinte Sabella.
Nichts mehr drin ist für Bosnien-Herzegowina. Der Schuldige war nach dem 0:1 (0:1) gegen Nigeria nach Meinung von Edin Dzeko auch schnell gefunden. „Der Schiedsrichter war eine Schande für diesen Wettkampf. Wir fahren nach Hause. Wir sind traurig darüber. Aber ich denke, der Schiedsrichter sollte nach Hause fahren, denn er hat das Resultat verändert, er hat das Spiel verändert. Deswegen haben wir verloren“, wetterte der einstige Bundesliga-Torschützenkönig gegen den neuseeländischen Referee Peter O'Leary, der ein Tor von Dzeko wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung fälschlicherweise nicht anerkannte.