Brüderle: Staatsbankrott Griechenlands möglich

Berlin (dpa) - FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle erwartet einen Staatsbankrott Griechenlands für den Fall, dass die überraschend angekündigte Abstimmung über die internationalen Hilfen in dem Euro-Schuldenland negativ ausgeht.

Dazu werde es kommen, sollte sich das Volk dagegen wenden und damit auch die vereinbarten Reformen nicht mittragen, sagte Brüderle am Dienstag im Deutschlandfunk.

„Dann haben wir die Situation des Staatsbankrotts. Dann müssen die anderen Länder sich schützen. Und Griechenland muss sehen, mit welchen Wegen es aus der Misere herauskommt. Ob sie im Euro bleiben können, ob sie austreten.“ Das sei dann die Konsequenz einer solchen demokratischen Entscheidung, die dann auch demokratisch zu tragen sei.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende und frühere Bundeswirtschaftsminister zeigte sich irritiert und bezeichnete den Vorstoß des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou als „sehr merkwürdiges Vorgehen“. Schließlich hätten die übrigen Länder größte Anstrengungen unternommen, um das Euro-Sorgenkind zu retten. Wenn das Land aber die Ursachen nicht bekämpfe, „sondern sagt, wir wollen weiterhin euer Geld haben, aber wir machen nichts, was als Konsequenz anzupacken ist, dann kann das keine Basis von unbegrenzt weiteren Hilfsmaßnahmen sein“.