Bundesinstitut will keine Verzehrwarnung herausgeben
Saarbrücken (dpa) - Ungeachtet Tausender Tonnen verseuchten Tierfutters will das Bundesinstitut für Risikobewertung nicht vor dem Verzehr bestimmter Produkte warnen. Der Präsident des Instituts, Andreas Hensel, sagte der „Saarbrücker Zeitung“: „Die bisher festgestellten Werte sind weit weg von einer lebertoxischen Wirkung für den Menschen.“ Am Freitag war bekanntgeworden, dass aus Serbien importierter Mais mit einem krebserregenden Schimmelpilz vergiftet ist.
Der Mais ist auch an Rinder verfüttert worden und gelangte so in die Milch. Besonders betroffen ist Niedersachsen, wo Hunderte Milchbetriebe vorsorglich gesperrt wurden.
Für eine Empfehlung zu einem Verzehrverzicht sei es zu früh, sagte Hensel. Der Verbraucher könne deshalb „erst einmal weiter Milch trinken und muss auch nicht auf andere Produkte verzichten“. Höchstgehalte legten grundsätzlich fest, ob die Ware handelbar sei oder nicht. Bisher sei aber nur eine einzige, geringfügige Überschreitung der Werte in der Rohmilch festgestellt worden.
In Deutschland würden jeden Tag Millionen von Tieren mit Futtermitteln gefüttert, die zu Hunderttausenden Tonnen importiert seien, sagte Hensel. Das relativiere auch das Ausmaß des Vorfalls.