Bundeswehrsoldaten könnten sich an Seenotrettung beteiligen

Brüssel (dpa) - Mehr als 600 deutsche Marinesoldaten könnten sich in Kürze an der Rettung von in Seenot geratenen Flüchtlingen im Mittelmeer beteiligen.

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Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bundeswehrkreisen erfuhr, gibt es das Angebot, den Einsatzgruppenversorger „Berlin“ sowie die Fregatten „Karlsruhe“ und „Hessen“ auf den Weg in Richtung Italien zu schicken.

Die Schiffe sind derzeit im Rahmen der Anti-Piraterie-Operation „Atalanta“ am Horn von Afrika unterwegs. Sie könnten innerhalb von fünf Tagen am Ort des Geschehens sein, hieß es.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätige auf Nachfrage die Bereitschaft der Bundeswehr, sich am Ausbau der aktuellen EU-Operation im Mittelmeer zu beteiligen. Auf Details wollte er allerdings nicht eingehen. „Die Frage, ob und in welcher Weise ein Verband zum Einsatz kommt, muss politisch entschieden werden“, hieß es. Grundsätzlich verfüge die Marine über sehr gute Fähigkeiten zur Seenotrettung, insbesondere mit dem Einsatz- und Ausbildungsverband.

Der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ sowie die Fregatten „Karlsruhe“ und „Hessen“ sind derzeit Teil dieses Verbandes. Sollte es einen Einsatzbefehl geben, könnte die „Berlin“ sogar als schwimmendes Krankenhaus dienen. Sie hat ein aus mehr als zwei Dutzend Spezialcontainern bestehendes Rettungszentrum an Bord. Medizinisches Personal könnte kurzfristig eingeflogen werden, hieß es aus Bundeswehrkreisen.

Nach den jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer wollen an diesem Donnerstagnachmittag die Staats- und Regierungschefs der EU bei einem Sondergipfel darüber beraten, wie weitere Tragödien verhindert werden können. Ein Schwerpunkt soll das Thema Seenotrettung sein.