Chronologie: Die Proteste in der Ukraine
Kiew (dpa) - Die Ukraine versucht den Spagat zwischen Russland und dem Westen. Seit Wochen protestieren Demonstranten gegen den Moskau- freundlichen Regierungskurs und fordern eine Annäherung an die EU.
21. November 2013: Die Regierung in Kiew legt überraschend ein Assoziierungsabkommen mit der EU aus „Gründen der nationalen Sicherheit“ auf Eis. Tausende Menschen demonstrieren dagegen.
27. November: Präsident Viktor Janukowitsch sagt, die Ukraine sei wirtschaftlich noch nicht reif für ein Abkommen mit der EU.
1. Dezember: Hunderttausende fordern seinen Sturz. Bei Zusammenstößen werden im Regierungsviertel mindestens 150 Menschen verletzt. Die Opposition um Vitali Klitschko fordert den Rücktritt der Regierung.
3. Dezember: Die Opposition scheitert mit einem Misstrauensantrag gegen Ministerpräsident Nikolai Asarow. Im Regierungsviertel blockieren Demonstranten den Zugang zu Ministerien und zum Parlament.
8. Dezember: Bei einem der größten Massenproteste seit Jahren fordern nach Oppositionsangaben eine halbe Million Menschen Neuwahlen.
9. Dezember: Die Behörden leiten Ermittlungen gegen die Opposition wegen eines angeblichen Umsturzversuchs ein. Sicherheitskräfte räumen erste Barrikaden.
10. Dezember: Hunderte Kräfte der Sondereinheit „Berkut“ (Steinadler) vertreiben Demonstranten aus dem Regierungsviertel. Der Protest auf dem zentralen Maidan-Platz geht weiter.
11. Dezember: Asarow forderte 20 Milliarden Euro Finanzhilfe von der EU für den Abschluss des Assoziierungsabkommens.
13. Dezember: Nach wochenlangen Protesten treffen sich erstmals Janukowitsch und Klitschko. Es gibt keine Annäherung.
17. Dezember: Russlands Präsident Wladimir Putin sichert Janukowitsch in Moskau einen Kredit über 15 Milliarden US-Dollar (rund 11 Mrd Euro) zu und günstigere Gaspreise.
22. Dezember: Zehntausende Menschen protestieren in Kiew zum fünften Mal hintereinander bei einer Sonntagskundgebung gegen die Führung.
16. Januar 2014: Das Demonstrationsrecht wird verschärft. Die Haftdauer für Blockaden von Regierungsgebäuden wird erhöht, Vermummungen und „extremistische Aufrufe“ werden unter Strafe gestellt. Ein Gericht verbietet zudem Demonstrationen in Kiews Innenstadt bis zum 8. März.
19. Januar: Hunderte mit Knüppeln ausgerüstete Oppositionelle versuchen, Absperrungen im Regierungsviertel zu durchbrechen, um das Parlamentsgebäude zu stürmen. Mindestens 200 Menschen werden verletzt. Klitschko warnt vor einem Bürgerkrieg.
21. Januar: Nach blutigen Straßenschlachten geben sich Opposition und Staatsführung gegenseitig die Schuld an der Zuspitzung der Lage. Anders als erwartet trifft sich der Oppositionsführer nicht zu neuen Krisengesprächen mit dem Präsidenten.