Chronologie: Fußballstadion als Todesfalle
Berlin (dpa) - Tod im Fußballstadion - Massenpaniken und Krawall haben schon mehrfach zu Tragödien geführt. Einige Beispiele:
Mai 2001 - 126 Tote: Bei einem Fußballspiel in Accra (Ghana) werfen verärgerte Fans Plastiksitze auf das Spielfeld. Als die Polizei Tränengasgranaten abfeuert, kommt es zu einer Massenpanik. Die Tore der Arena, in der sich rund 70 000 Menschen aufhalten, sind aber verschlossen. 126 flüchtende Besucher werden totgetrampelt.
April 2001 - 43 Tote: Tausende Fans drängen zu den Eingängen des Ellis-Park-Stadions in Johannesburg (Südafrika), das mit 60 000 Zuschauern bereits gefüllt ist. Laut Augenzeugen geht die Polizei mit Tränengas gegen die Menge vor. 43 Menschen sterben, rund 160 werden bei der Massenpanik verletzt.
Oktober 1996 - 84 Tote: Vor dem WM-Qualifikationsspiels zwischen Guatemala und Costa Rica ist das 45 000 Zuschauer fassende Stadion in Guatemala-Stadt bereits überfüllt. Dennoch versuchen weitere Fußball-Fans einzudringen. 84 Menschen werden zu Tode getrampelt, rund 150 verletzt.
Januar 1991 - 42 Tote: Ausschreitungen von Fußball-Fans während eines Freundschaftsspieles in der südafrikanischen Stadt Orkney fordern mindestens 42 Menschenleben und zahlreiche Verletzte. Viele Menschen werden totgetrampelt, andere sterben an ihren Verletzungen.
April 1989 - 96 Tote: Im Hillsborough-Fußballstadion von Sheffield (Großbritannien) kommt es beim Pokal-Halbfinalspiel FC Liverpool gegen Nottingham Forest zu einer Panik. 95 Menschen sterben. Ein Zuschauer liegt bis zu seinem Tod im März 1993 im Koma. Bis zu 200 Menschen werden bei dem Unglück verletzt.
März 1988 - bis zu 93 Tote: Ein Hagelsturm löst im Nationalstadion von Kathmandu (Nepal) eine Panik aus. Weil die Ausgänge verschlossen sind, können die Besucher des Spiels zwischen Nepal und Bangladesch nicht flüchten. Nach unterschiedlichen Angaben sterben zwischen 71 und 93 Menschen.
Mai 1985 - 39 Tote: Im Heysel-Stadion in Brüssel (Belgien) kommt es vor dem Europacup-Endspiel zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin zu schweren Ausschreitungen. Betrunkene britische Fußball-Fanatiker greifen Italiener und Einheimische mit Flaschen, Feuerwerkskörpern und sogar mit Schusswaffen an. Panik bricht aus. Als die Angegriffenen sich durch eine wilde Flucht aufs Spielfeld retten wollen, bricht eine Betonmauer zusammen und begräbt zahlreiche Zuschauer. Andere werden von der nachdrängenden Menge überrannt. Insgesamt sterben 39 Menschen, davon 32 Italiener. Rund 400 Menschen werden zum Teil schwer verletzt.