Chronologie: Kampf um die Macht in der Ostukraine

Kiew (dpa) - Nach dem Anschluss der Krim an Russland ist der Konflikt zwischen der neuen pro-westlichen Führung in Kiew und den pro-russischen Separatisten in der Ostukraine immer weiter eskaliert:

Foto: dpa

6. April: Bei gewalttätigen Demonstrationen in der Ostukraine besetzen russischsprachige Aktivisten Verwaltungsgebäude.

13. April: Ein „Anti-Terror-Einsatz“ gegen Separatisten in Slawjansk fordert Tote und Verletzte.

14. April: US-Präsident Barack Obama äußert sich in einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin besorgt darüber, dass Moskau die Separatisten unterstütze. Putin bestreitet eine Einmischung.

24. April: Regierungstruppen gehen bei Slawjansk mit Panzern und Hubschraubern gegen Separatisten vor. Putin verurteilt den Einsatz.

12. Mai: Donezk und Lugansk spalten sich von Kiew ab und nennen sich „Volksrepubliken“. Die „Volksrepublik Donezk“ bittet Moskau um Anschluss an Russland.

14. Mai: Der erste „Runde Tisch“ zur Krisenbewältigung endet in Kiew ohne greifbares Ergebnis. Weitere Runde Tische folgen.

24. Mai: Am Tag vor der Wahl von Petro Poroschenko zum Präsidenten der Ukraine vereinigen sich Donezk und Lugansk zu „Neurussland“.

20. Juni: Poroschenko ordnet eine einseitige Feuerpause an. Später schließen sich die Separatisten der Kampfpause an.

30. Juni: Russland, Deutschland, Frankreich und die Ukraine vereinbaren einen Plan für einen Waffenstillstand.

1. Juli: Poroschenko erklärt die Waffenruhe für beendet. Medien berichten von schweren Gefechten nahe Slawjansk und Kramatorsk.

6. Juli: Die ukrainische Armee erobert Slawjansk und Kramatorsk.

12. Juli: Russische Behörden berichten von einer „humanitären Katastrophe“ für mehr als 22 000 Flüchtlinge auf ihrem Staatsgebiet.

14. Juli: Die Aufständischen schießen zwei Militärflugzeuge ab.

17. Juli: Eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines stürzt im Osten der Ukraine ab. Es gibt 295 Tote. Kiew und die Separatisten werfen sich gegenseitig einen Abschuss des Flugzeugs vor.

15. August: Die Ukraine behauptet, sie habe in ihrem Gebiet russische Militärfahrzeuge zerstört. Moskau dementiert eine Grenzverletzung.

22. August: Ein ziviler russischer Hilfskonvoi überquert nach langem Streit ohne Erlaubnis die Grenze zur Ostukraine.

26. August: Putin und Poroschenko treffen in Minsk zu ihrem ersten direkten Gespräch seit fast drei Monaten zusammen.

28. August: Russland hat nach Nato-Angaben mehr als 1000 eigene Soldaten mit schweren Waffen in die Ostukraine geschickt.

29. August: Seit Beginn der Kämpfe im April sind nach UN-Angaben mindestens 2593 Menschen ums Leben gekommen.

31. August: Putin fordert Kiew auf, mit den Separatisten über den staatlichen Status der Ostukraine zu sprechen. Für Kiew und den Westen stehen die Grenzen der Ukraine nicht zur Diskussion.

1. September: Die Separatisten fordern einen Sonderstatus für die Ostukraine. Bisher wollten sie den unabhängigen Staat „Neurussland“. 3. September: Die Separatisten berichten von einem massiven Rückzug der Regierungstruppen. Poroschenko erklärt sich zu einer Waffenruhe bereit. Putin fordert eine internationale Kontrolle der geplanten Feuerpause und stellt einen Sieben-Punkte-Plan zur Beilegung des Konflikts auf.