Chronologie: Nahost-Friedensgespräche
Berlin (dpa) - Die jahrzehntelangen Bemühungen um Frieden im Nahen Osten treten seit einiger Zeit auf der Stelle. Ein Rückblick:
November 2007: US-Präsident George W. Bush lädt den israelischen
Regierungschef Ehud Olmert und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu
einer Konferenz in Annapolis (US-Bundesstaat Maryland) ein.
Vereinbart werden direkte Friedensgespräche, die innerhalb eines
Jahres eine Zwei-Staaten-Lösung herbeiführen sollen. Die Initiative
scheitert jedoch wenig später.
November 2008: Nach einer neuen Eskalation der Gewalt treffen
Abbas und Olmert in Jerusalem zusammen. Einen Monat später startet
Israel im Gazastreifen seine umstrittene Militäroffensive „Gegossenes
Blei“. Rund 1400 Palästinenser sterben.
September 2009: US-Präsident Barack Obama, Abbas und Israels
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einigen sich in New York auf
eine Fortsetzung der unterbrochenen Friedensgespräche.
September 2010: Netanjahu und Abbas nehmen die Gespräche in Washington wieder auf. Ziel ist eine Lösung, bei der Israel
und ein künftiger Palästinenserstaat friedlich nebeneinander
existieren sollen. Wenige Wochen später brechen die Palästinenser die
Gespräche ab. Grund ist die Weigerung der israelischen Regierung,
einen zehnmonatigen Baustopp in den Siedlungen zu verlängern.
Januar 2012: Nach mehr als einem Jahr des Stillstands setzen sich
Israelis und Palästinenser in der jordanischen Hauptstadt Amman
wieder an einen Tisch. Die Unterhändler kommen über Vorgespräche jedoch nicht hinaus und können sich nicht auf Bedingungen für eine Wiederaufnahme von Friedensgesprächen einigen.
April 2012: Nach mehr als eineinhalb Jahren trifft Netanjahu wieder mit ranghohen palästinensischen Repräsentanten zusammen. Nach dem Gespräch mit Chefunterhändler Saeb Erekat und Geheimdienstchef Madschd Faradsch bekräftigen beide Seiten ihren Willen zum Frieden in Nahost.
November 2012: In einer historischen Entscheidung erkennen die Vereinten Nationen Palästina als Beobachterstaat an - gegen den Widerstand der USA. International wächst der Druck auf beide Seiten, die Gespräche nun schnell wieder aufzunehmen. Die Ankündigung Israels, Tausende neue Wohnungen im besetzten Westjordanland zu bauen, löst Kritik aus.
März 2013: Obama erhöht den Druck: Bei Besuchen in Ramallah und Jerusalem fordert er beide Seiten auf, die Gespräche fortzusetzen.
19. Juli 2013: Zum Abschluss seiner sechsten Vermittlungsreise in fünf Monaten in den Nahen Osten kündigt US-Außenminister John Kerry den Durchbruch an. Israel und Palästinenser seien wieder zu direkten Gesprächen bereit.