Chronologie: Vom Studentenwohnheim zum Milliarden-Konzern

New York/Berlin (dpa) - In acht Jahren hat Facebook es von einem Studenten-Projekt zum Milliarden-Unternehmen und künftigen Börsenstar gebracht. Die Meilensteine auf diesem Weg:

Februar 2004: Mark Zuckerberg und seine Mitgründer starten Facebook in ihrem Studentenwohnheim an der Elite-Uni Harvard. Es ist eine Art digitales Jahrgangsbuch für Studenten. Zuckerbergs Kommilitonen Tyler und Cameron Winklevoss klagen später mit dem Vorwurf, er habe ihnen die Idee für Facebook gestohlen.

März 2004: Der Dienst wird von Harvard auf die Universitäten Stanford, Columbia und Yale ausgeweitet.

September 2004: Facebook führt die Pinnwand ein, die später zum Zentrum der persönlichen Präsentationen wird.

Dezember 2004: Facebook hat rund eine Million Nutzer.

Mai 2005: Der Investor Accel Partners steckt 12,7 Millionen Dollar in die Firma. Facebook wird dabei mit 100 Millionen Dollar bewertet.

Dezember 2005: Facebook hat mehr als 5,5 Millionen Nutzer.

September 2006: Nach dem anfänglichen Fokus auf Unis und Schulen öffnet Facebook die Türen für alle.

Dezember 2006: Facebook hat mehr als 12 Millionen Nutzer.

Oktober 2007: Facebook hat über 50 Millionen Nutzer. Microsoft zahlt 240 Millionen Dollar für einen Anteil von 1,6 Prozent - die Bewertung erreicht damit 15 Milliarden Dollar.

November 2007: Facebook sorgt für einen Aufschrei bei den Nutzern mit dem Dienst „Beacon“, der Einkäufe automatisch den Freunden anzeigt. Ein Selbstbedienungssystem bringt Werbung ins Netzwerk.

Februar 2008: Facebook einigt sich mit den Winklevoss-Zwillingen auf einen Vergleich, der inzwischen weit mehr als 100 Millionen Dollar schwer ist. Sie wollen später mehr, bisher erfolglos.

März 2008: Die deutsche Facebook-Version startet.

August 2008: Facebook hat 100 Millionen Nutzer.

Dezember 2008: Facebook Connect verknüpft den Dienst mit vielen Webseiten im Netz.

Februar 2009: Facebook führt den „Gefällt mir“-Button ein. Inzwischen gibt es jeden Tag 3,2 Milliarden „Likes“ und Kommentare.

April 2009: Facebook hat mehr als 200 Millionen Nutzer.

Mai 2009: Der russische Investor DST steckt 200 Millionen Dollar in Facebook.

Dezember 2009: Facebook hat mehr als 350 Millionen Nutzer.

Juli 2010: Facebook hat mehr als 500 Millionen Nutzer.

Januar 2011: Goldman Sachs und DST bekommen für 500 Millionen Dollar ein Prozent an Facebook.

Juli 2011: Facebook hat mehr als 750 Millionen Nutzer.

September 2011: Der schleswig-holsteinische Datenschützer Thilo Weichert will den „Gefällt-mir“-Button und Fanseiten von Unternehmen stoppen - trifft jedoch auf wenig Resonanz.

Dezember 2011: Facebook hat 845 Millionen Nutzer aktive Nutzer. Das Unternehmen verdiente 2011 eine Milliarde Dollar bei 3,7 Milliarden Dollar Umsatz. Als neue Darstellung von Nutzerprofilen wird die Chronik (oder Timeline) eingeführt.

Februar 2012: Facebook beantragt einen fünf Milliarden Dollar schweren Börsengang.

März 2012: Der Internet-Konzern Yahoo zieht mit einer Patentklage gegen Facebook vor Gericht. Das Online-Netzwerk wehrt sich später mit eigenen Vorwürfen und kauft für hunderte Millionen Dollar Patente zu. Die Nutzerzahl steigt im ersten Quartal auf 900 Millionen. Zugleich verlangsamt sich das Umsatzwachstum und der Gewinn geht zurück.

April 2012: Faceboook kauft für eine Milliarde Dollar die Fotoplattform Instagram mit 30 Millionen Nutzern. Mark Zuckerberg fädelte den Deal praktisch im Alleingang ein.

3. Mai 2012: Facebook gibt die Preisspanne für den Börsengang bekannt: 28 bis 35 Dollar je Aktie. Mit 337 Millionen Anteilsscheinen, die platziert werden sollen, können die Einnahmen doch noch 11,8 Milliarden Dollar erreichen. Und der Gesamtwert wird bei 96 Milliarden Dollar erwartet.

15. Mai 2012: Angesichts der hohen Nachfrage wird die Preisspanne auf 34 bis 38 Dollar je Aktie hochgeschraubt. Damit können die Einnahmen um eine Milliarde auf 12,8 Milliarden Dollar steigen und der Gesamtwert von Facebook 104 Milliarden Dollar erreichen.

16. Mai 2012: Die Zahl der Aktien, der beim Börsengang den Besitzer wechseln, wird um ein Viertel auf gut 421 Millionen angehoben. Damit ist klar, dass auch die direkten Einnahmen der Aktienplatzierung 16 Milliarden Dollar erreichen können.

17. Mai 2012: Die endgültigen Eckdaten stehen fest. Die Aktie kostet 38 Dollar, das ganze Unternehmen wird so mit 104 Milliarden Dollar bewertet. Die Einnahmen liegen bei gut 16 Milliarden Dollar und inklusive der Mehrzuteilungsoption für die Banken sogar bei über 18 Milliarden Dollar.