Dauerprotest gegen den Islam Das fremdenfeindliche Protestbündnis Pegida
Dresden (dpa) - Das islam- und fremdenfeindliche Bündnis „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) versteht sich als Bürgerbewegung gegen etablierte Politik.
Die Anhänger berufen sich auf ein nach ihren Worten „christliches Menschenbild“ und demonstrieren seit Oktober 2014 immer wieder gegen „Überfremdung“ und „islamischen Extremismus“. Kritiker werfen Pegida „religiös verbrämten Rassismus“ vor.
Mit Hass- und Hetzreden gegen Flüchtlinge, Politiker und Journalisten kam die Bewegung immer wieder in die Schlagzeilen und gewann schnell an Zulauf. Zu den größten Demonstrationen konnte Pegida in Dresden bis zu 25 000 Anhänger mobilisieren.
Zuletzt ließ der Zulauf nach. Dennoch versammeln sich weiter fast jeden Montag meist mehrere Tausend Menschen zu Kundgebungen und sogenannten Spaziergängen durch die Innenstadt. Begleitet werden die Veranstaltungen oft von Protesten politischer Gegner oder Gegenveranstaltungen von inzwischen verfeindeten Absplitterungen.
Bei den Kundgebungen traten auch Vertreter der europäischen Rechten auf, etwa der niederländische Politiker Geert Wilders. Die Demonstranten skandieren oft Rufe wie „Wir sind das Volk“, „Merkel muss weg“, „Lügenpresse“ oder „Volksverräter“. Am Rande der Veranstaltungen kam es wiederholt zu Straftaten, so wurden zum Beispiel Reporter bedroht.
Von den Ablegern in anderen deutschen Städten erreichte nur das Leipziger Legida-Bündnis mit bis zu 15 000 Demonstranten ähnliche Bedeutung. Islamfeindliche Bewegungen in anderen europäischen Staaten versuchen mit begrenztem Erfolg, an Pegida anzuknüpfen. Pegida-Gründer Lutz Bachmann wurde 2016 wegen Volksverhetzung verurteilt.