Dax sinkt nach Griechenland-Wahl auf Dreimonatstief

Frankfurt/Main (dpa) - Die Unsicherheit nach der Wahl in Griechenland hat den Dax am Montag auf ein Dreimonatstief gedrückt. Der Leitindex erholte sich allerdings zuletzt etwas von seinen noch deutlicheren Verlusten im frühen Handel.

Gegen Mittag sank er um relativ moderate 1,03 Prozent auf 6494 Punkte. Kurz nach Börseneröffnung hatte der Dax mehr als 2,3 Prozent an Wert verloren. Für den MDax ging es zum Wochenstart um 0,59 Prozent auf 10 527 Punkte bergab und der TecDax gab um 1,08 Prozent auf 773 Punkte nach.

Nach zwei Jahren harter Sparpolitik ohne Aussichten auf Besserung haben die Wähler in Griechenland die etablierten Parteien abgestraft. Konservative und Sozialisten können weder alleine noch zusammen weiter regieren. Nun zeichnet sich eine äußerst schwierige Regierungsbildung ab. In Frankreich wurde zudem der Sozialist François Hollande wie erwartet zum Staatspräsidenten gewählt.

Besonders die zukünftigen Unwägbarkeiten über die gemeinsame Marschrichtung von Frankreich und Deutschland hätten für Unbehagen gesorgt, sagte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Da es sich aber zu 70 Prozent um politische Börsen handele, dürfte zumindest diese Unsicherheit bald wieder verflogen sein.

Unter den Einzelwerten fielen die Titel der Lufthansa am Dax-Ende um 2,90 Prozent auf 9,276 Euro. Aktien von Luftfahrtgesellschaften reagieren in der Regel überaus sensibel auf Konjunkturnachrichten. Ebenfalls sehr schwach präsentierten sich die Papiere der BASF, die 2,60 Prozent verloren. Börsianer begründeten dies mit Aussagen des Finanzchefs Hans-Ulrich Engel in einem Interview der „Börsen-Zeitung“. Demnach registrierte der Chemiekonzern im Süden Europas 2011 ein schwächeres Geschäft, beispielsweise mit Produkten für die Bauindustrie in Spanien.

Klarer Verlierer im TecDax waren die Aktien von QSC, die um 9,24 Prozent absackten. Der auf Geschäftskunden spezialisierte Telekom-Anbieter hatte im ersten Quartal dank des Zukaufs der Info AG zwar einen Umsatzsprung verzeichnet, die Markterwartungen aber enttäuscht.