Oberlandesgericht München Der NSU-Prozess in Zahlen

München (dpa) - Seit dem 6. Mai 2013 läuft der NSU-Prozess am Oberlandesgericht München. Einige Zahlen zu dem Mammutverfahren:

- 5 Angeklagte müssen sich verantworten, darunter Beate Zschäpe und der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben.

- 5 Anwälte hat die Hauptangeklagte Zschäpe. Von den Pflichtverteidigern Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm distanzierte sich Zschäpe im Laufe des Verfahrens. Mathias Grasel kam als vierter Pflichtverteidiger, Hermann Borchert als Wahlverteidiger dazu.

- 5 Richter hat der Staatsschutzsenat des Münchner Oberlandesgerichts unter Vorsitz von Manfred Götzl. Zudem waren 3 Ergänzungsrichter benannt. Zwei Richter der Startbesetzung schieden inzwischen aus. Ein Ersatzrichter steht derzeit noch zur Verfügung.

- 10 Menschen soll die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ ermordet haben. Neun von ihnen waren Geschäftsleute türkischer und griechischer Abstammung in den Jahren 2000 bis 2006. Außerdem die am 25. April 2007 in Heilbronn getötete Polizistin Michele Kiesewetter.

- 14 Jahre lang soll Zschäpe mit den Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Untergrund gelebt haben.

- Mindestens 33 Befangenheitsanträge zählte die Geschäftsstelle des Gerichts.

- 42 Sachverständige lieferten Einschätzungen zu Waffen, Munition, psychischer Verfassung der Angeklagten und Todesursachen der Mordopfer.

- 49 Anwälte vertreten die Nebenkläger.

- 71 Nebenkläger sind zugelassen, darunter Angehörige der Mordopfer.

- 123 Medien hatten sich für das Verfahren akkreditiert. 50 von ihnen haben einen fest reservierten Platz.

- Rund 230 Plätze hat der extra für den Prozess umgebaute Gerichtssaal A 101, etwa 100 mehr als vorher.

- 375 Verhandlungstage dauerte es bis zum Ende der Beweisaufnahme.

- 488 Seiten umfasst die Anklageschrift der Bundesanwaltschaft. Darin wird Zschäpe Mittäterschaft bei den zehn NSU-Morden vorgeworfen.

- 815 Zeugenaussagen hörte das Gericht.

- Rund 150 000 Euro kostet ein Prozesstag. Die Gesamtkosten liegen damit bislang bei knapp 56 Millionen Euro.

- Die mehr als 280 000 Seiten Ermittlungsakten füllen mehr als 600 Ordner.