Deutsche aus Libyen zurück in Deutschland
Frankfurt/Main (dpa) - Zurück in Sicherheit: Mit einem Flug der Lufthansa sind am späten Dienstagabend weitere Deutsche aus dem krisengeschüttelten Libyen zurückgebracht worden.
Der Airbus A340-600 mit rund 300 Plätzen war mit rund dreistündiger Verspätung in der libyschen Hauptstadt Tripolis gestartet und landete gegen 22 Uhr in Frankfurt. Zahlreiche Urlauber und Geschäftsleute wurden von ihren Angehörigen begrüßt und berichteten von den blutigen Protesten und dem politischen Chaos in dem nordafrikanischen Land.
Am späten Dienstagabend verließen nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch zwei Transall-Militärtransporter der Bundeswehr mit Deutschen an Bord Tripolis. Die Maschinen nahmen Kurs auf Malta. Sie sollten in der Nacht nicht mehr nach Deutschland weiterfliegen. Insgesamt seien mit den drei Flugzeugen am Dienstag rund 350 Bürger aus Deutschland und anderen europäischen Staaten aus Libyen ausgeflogen worden.
Das Auswärtige Amt teilte zudem mit, dass auch an diesem Mittwoch eine Sondermaschine der Lufthansa Ausreisewillige von Libyen nach Deutschland bringen werde. Auch weitere Transall-Flüge seien geplant. Die deutsche Botschaft sei weiterhin am Flughafen in Tripolis präsent, um Ausreisenden zu helfen.
Normalerweise setzt die Lufthansa auf der Strecke einen A 320 ein, der nur rund 150 Passagieren Platz bietet. Wegen der zu bewältigenden doppelten Passagierzahl habe das Einchecken länger als üblich gedauert, begründete ein Lufthansa-Sprecher die Verspätung der Maschine am Dienstagabend. Zudem sei die Anfahrt zum Flughafen in dem von bürgerkriegsähnlichen Unruhen erschütterten Land schwierig gewesen.
Nach früheren Schätzungen hielten sich noch etwa 400 Bundesbürger in Libyen auf. Erwartet wurde, dass der Großteil von ihnen ausreisen will. Die Lufthansa richtete am Flughafen einen Sonderschalter ein, um die Aktion zu koordinieren.
Angesichts der anhaltenden Unruhen hatte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Vormittag den Deutschen in Libyen empfohlen, jede Ausreisemöglichkeit zu nutzen. Auch eine Evakuierung auf dem Seeweg werde geprüft.