Hintergrund Die Programme von Le Pen und Macron im Vergleich

Paris (dpa) - Sie haben völlig konträre Ansichten zur Globalisierung und zur Wirtschaftspolitik: Die Programme der französischen Präsidentschaftsfinalisten Emmanuel Macron und Marine Le Pen unterscheiden sich stark.

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WIRTSCHAFTS-, SOZIAL- UND FINANZPOLITIK:

Le Pen: Sie will zur Rente mit 60 statt 62 zurückkehren und weniger Steuern für Geringerverdiener. Produkte von Firmen, die Fabriken ins Ausland verlagern, sollen mit 35 Prozent besteuert werden. Auch Arbeitsverträge mit Ausländern sollen besteuert werden.

Macron: Der Ex-Wirtschaftsminister will das Land wettbewerbsfähiger machen, das Arbeitsrecht lockern, 120 000 Stellen im öffentlichen Dienst abbauen und in fünf Jahren 60 Milliarden Euro einsparen.

EINWANDERUNG

Le Pen: Die Rechtspopulistin will die Einwanderung drastisch verringern und die Bedingungen des Asylrechts verschärfen. Wer illegal nach Frankreich kommt, soll keine Chance auf Legalisierung und Staatsbürgerschaft haben.

Macron: Er will lokale Integrationsprogramme schaffen. Am aktuellen Flüchtlingskurs will er festhalten. Asylanträge sollen in höchstens sechs Monaten bearbeitet werden.

SICHERHEIT:

Le Pen: Ausweisung von ausländischen Straftätern und Menschen, die als islamistische Gefährder eingestuft werden. Sie plant die Einstellung von 15 000 Polizisten und 40 000 neue Gefängnisplätze.

Macron: Er will 10 000 neue Polizisten einstellen und 15 000 Gefängnisplätze schaffen. Macron plant, die Arbeit der Geheimdienste im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu bündeln.

VERTEIDIGUNG

Le Pen: Frankreich soll sich aus dem Kommando der Nato zurückziehen. Die Verteidigungsausgaben sollen von 1,8 auf 3 Prozent der Wirtschaftskraft steigen, ein zweiter Flugzeugträger gebaut werden.

Macron: Steht zur Nato. Er will die Verteidigungsausgaben auf 2 Prozent der Wirtschaftskraft steigern.

ATOMKRAFT

Le Pen: Das umstrittene Atomkraftwerk Fessenheim an der deutschen Grenze will sie nicht schließen.

Macron: Steht zum Ziel, den Atomanteil am Strommix bis 2025 von 75 auf 50 Prozent zu senken, und zur Schließung von Fessenheim.