Chronologie Die Russland-Kontakte des Trump-Teams
Washington. Mitarbeiter des Teams von Wahlsieger Donald Trump sollen während des Wahlkampfs möglicherweise unrechtmäßige Kontakte zu russischen Geheimdiensten und Regierungsvertretern gehabt haben.
Ein Rückblick:
Juli 2016: Nach einem Hackerangriff auf die Demokratische Partei von Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton veröffentlicht die Enthüllungsplattform Wikileaks fast 20 000 gehackte E-Mails aus dem Parteivorstand. Nach und nach folgen weitere Dokumente, die unter anderem interne Machtkämpfe bei den Demokraten offenbaren. Clintons Wahlkampfteam und IT-Experten machen Russland für die Veröffentlichung mitverantwortlich.
Dezember: Der Geheimdienst CIA ist sich nach Medienberichten praktisch sicher, dass Russland durch Hackerangriffe auf das System des demokratischen Parteivorstands gezielt in den Wahlkampf eingegriffen hat, um Trump zu helfen. Trump nennt das „lächerlich“. Die Bundespolizei FBI schließt sich der CIA-Einschätzung an. Der scheidende Präsident Barack Obama ordnet neue Sanktionen gegen Russland an.
Januar 2017: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Überzeugung der US-Geheimdienste persönlich eine Kampagne zur Manipulation der Präsidentschaftswahl angeordnet. Die Regierung in Moskau habe unter anderem das Ziel verfolgt, Clinton zu diskreditieren, heißt es in einem Bericht von CIA, FBI und NSA. Putin sei davon ausgegangen, mit Trump leichter eine Allianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) schmieden zu können.
Februar: Trumps Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn tritt zurück. Hintergrund ist sein Gespräch mit dem russischen Botschafter in Washington über US-Sanktionen noch vor Trumps Amtsantritt. Dazu hatte er nicht die Wahrheit gesagt.
Februar: Mitglieder von Trumps Wahlkampfteam haben nach Recherchen der „New York Times“ vor der US-Wahl wiederholt Kontakte zu russischen Geheimdiensten unterhalten. Präsident Trump spricht von Verschwörungstheorien.
März: Die Demokraten in Senat und Abgeordnetenhaus fordern den Rücktritt von Justizminister Jeff Sessions. Er hatte noch vor seiner Amtseinführung zweimal Kontakt zum russischen Botschafter in den USA, dies aber in seiner Anhörung vor dem Senat explizit verneint. Sessions will sich wegen Befangenheit aus den Ermittlungen zu einem möglichen russischen Einmischungsversuch in die Präsidentenwahl heraushalten. dpa