Drei der Chemikalien von Tianjin: Hochgiftig und brandfördernd
Berlin (dpa) - In dem explodierten Gefahrgutlager der chinesischen Stadt Tianjin befanden sich unter anderem diese drei gefährlichen Substanzen:
NATRIUMCYANID: Der hochgiftige Stoff ist ein Salz der Blausäure, die ebenfalls äußerst giftig und zudem hochentzündlich ist. Das farblose, kristalline Pulver Natriumcyanid riecht nach Bittermandeln und kann über die Haut aufgenommen werden. Wer Staub oder Dämpfe einatmet, kann bewusstlos werden, Luftnot bekommen und an Atemlähmung sterben - denn der Sauerstofftransport wird blockiert. In geringer Konzentration reizt Natriumcyanid Haut, Augen und Atemwege. Es kann auch eine große Belastung für Gewässer sein.
Natriumcyanid wird in der Metallherstellung verwendet: Es dient etwa zur Gold- und Silbergewinnung, aber auch dazu, Stahl härter zu machen oder ein Metall mit einem anderen zu überziehen. Zudem werden Schädlingsbekämpfungsmittel daraus produziert.
KALIUMNITRAT: Das auch Salpeter genannte helle Pulver ist brandfördern und kann bei höheren Temperaturen explodieren. Es dient etwa zur Herstellung von Schießpulver und Feuerwerkskörpern. Früher wurde es als harntreibender Wirkstoff genutzt.
AMMONIUMNITRAT: Die farblosen Kristalle sind brandfördernd. Die Zersetzung des Stoffs kann bei höheren Temperaturen zu Detonationen führen. Früher wurde die Substanz vor allem als Sprengstoff geschätzt. Heute dient sie zum Raketenantrieb, vor allem aber zur Düngemittelherstellung.