Drohender Militärschlag hält Märkte in Atem

Frankfurt/New York/Tokio (dpa) - Der eskalierende Syrien-Konflikt hält weltweit die Finanzmärkte in Atem. Von New York über Tokio bis Europa reagieren die Börsen mit weiteren Kursrückgängen.

Zugleich treiben die Nachrichten über einen möglicherweise unmittelbar bevorstehenden internationalen Militärschlag in dieser Krisenregion Nahost die Ölpreise weiter in die Höhe.

Am Mittwoch starteten die Aktienkurse in Europa im Minus, nachdem die Börsen bereits am Vortag kräftig abgerutscht waren. Der deutsche Leitindex Dax riss erstmals seit Mitte Juli wieder die Marke von 8200 Punkten und fiel zuletzt um 0,6 Prozent - nach einem Minus von 2,3 Prozent bereits am Dienstag.

Zuvor hatte die Börse in Tokio deutlich eingebüßt - mit einem Minus von 1,5 Prozent beim Leitindex Nikkei. Am weltweit größten Aktienmarkt in New York lösten die zunehmenden Anzeichen für einen drohenden Militärschlag in Syrien ebenfalls Verluste aus. Der Leitindex Dow Jones schloss am Dienstag 1,1 Prozent schwächer auf dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten.

Derweil treibt die Sorge vor einer Eskalation des Syrien-Konflikts die Ölpreise weiter stark nach oben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) erreichte am Morgen bei 112,24 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2011. Bereits am Vortag hatte der Preis stark zugelegt.

Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei dem für europäische Verbraucher wichtigen Preis für das Nordsee-Öl Brent. Hier erreichte die Notierung für ein Fass am frühen Morgen in der Spitze 117,34 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Ende Februar. „Die Sorge über den Syrien-Konflikt ist derzeit das alles beherrschende Thema bei den Anlegern am Ölmarkt“, beschreibt US-Rohstoffexperte Phil Flynn von der Price Futures Group die Lage.