UN-Generalsekretär warnt vor Militärschlag
Den Haag (dpa) - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat nachdrücklich vor einem Militärschlag gegen Syrien gewarnt und eine diplomatische Lösung gefordert. „Geben Sie dem Frieden eine Chance, geben Sie der Diplomatie eine Chance“, appellierte er in Den Haag beim Festakt zur Gründung des Friedenspalastes vor 100 Jahren.
Die Feier im Beisein des niederländischen Königs Willem-Alexander und zahlreicher ausländischer Minister und Diplomaten wurde von der drohenden Eskalation des Syrien-Konflikts überschattet.
Nachdrücklich warnte der Generalsekretär auch vor einem Alleingang der USA und Großbritanniens ohne Mandat: „Der UN-Sicherheitsrat muss seine politische Verantwortung behalten“, erklärte er.
Der Südkoreaner forderte auch, den UN-Inspektoren für die Untersuchung des mutmaßlichen Giftgasangriffs bei Damaskus mehr Zeit zu geben. Das Team, das am Mittwoch seine Untersuchungen fortsetzte, hat nach seinen Angaben bereits „wertvolle Proben gesammelt und Opfer und Zeugen interviewt“. „Sie brauchen Zeit, um ihre Arbeit zu tun“, sagte der Generalsekretär.
Der Friedenspalast in Den Haag ist Sitz des höchsten Gerichts der Vereinten Nationen, des Internationalen Gerichtshofes. Das charakteristische Gebäude gilt weltweit als Symbol für die friedliche Lösung von Konflikten durch internationales Recht. Eröffnet wurde das Gebäude am 28. August 1913 von der damaligen niederländischen Königin Wilhelmina. Finanziert wurde der Bau von dem US-amerikanischen Multimillionär Andrew Carnegie.