EHEC-Erreger: Firma in Spanien wehrt sich
Madrid (dpa) - Ein Agrarbetrieb in Südspanien, aus dem eine der vom Hamburger Hygiene-Institut untersuchten Salatgurken mit dem EHEC-Erreger stammen soll, hat sich gegen die Vorwürfe aus Deutschland zur Wehr gesetzt.
„Ich habe das Gefühl, wir müssen als Sündenbock herhalten“, sagte der Geschäftsführer der Firma aus Málaga am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Man habe in Deutschland anscheinend schnell einen Schuldigen gebraucht.
Die kontaminierte Gurke gehörte nach seinen Worten zu einer Lieferung, die am 12. Mai nach Hamburg gegangen war. Auf dem Großmarkt sei die Palette mit den Gurken jedoch Tage später zu Boden gestürzt. Das habe das Unternehmen von dem dortige Kunden erfahren.
Möglicherweise sei die Gurke dabei verunreinigt worden, ergänzte der Geschäftsführer. „Dass dies bei uns geschehen sein soll, ist jedenfalls völlig ausgeschlossen.“ Nach einem Hinweis aus Deutschland seien sowohl die auf Ökoprodukte spezialisierte Firma sowie die Zulieferer inspiziert worden. „Nirgendwo wurden EHEC-Erreger entdeckt.“
„Wir haben nichts zu verbergen“, betonte der Geschäftsführer weiter. Der Betrieb arbeite seit 1996 mit Importeuren in Deutschland zusammen und habe noch nie Probleme gehabt. „Wir haben sämtliche Qualitätszertifikate.“ Bitter sei, dass deutsche Kunden nun reihenweise Bestellungen stornierten. Das Unternehmen müsse mit täglichen Verlusten von Zehntausenden Euro rechnen.