EU-Kommission: Athen ist über unsere Haltung informiert
Brüssel/Athen (dpa) - Neuer Streit zwischen EU-Kommission und Athen: Die griechische Regierung ist nach Darstellung der EU-Kommission über Brüsseler Einwände zu den Reformvorschlägen informiert.
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici habe Regierungsverantwortliche in Athen bereits am Dienstag darüber informiert, sagte der Chefsprecher der Kommission, Margaritis Schinas.
Athen dementierte dies am Mittwochnachmittag. „Die Regierung (in Athen) befindet sich in der unangenehmen Position zu klären, dass sie nie von Herrn Moscovici informiert worden ist“, hieß es aus Regierungskreisen.
Der EU-Sprecher hatte zuvor erklärt, die Vorschläge Athens seien nicht auf der Höhe eines Gespräches, das Behördenchef Jean-Claude Juncker vor einer Woche mit Premier Alexis Tsipras geführt hatte. „Der Ball ist ganz klar im Feld der griechischen Regierung“, hieß es.
Juncker werde von Nachmittag an beim EU-Lateinamerika-Gipfel dabei sein, sagte der Sprecher. Zu diesem Treffen wird unter anderen auch Tsipras erwartet.
Am späteren Abend ist ein Krisentreffen in kleiner Runde zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), dem französischen Staatspräsidenten François Hollande und Tsipras zur griechischen Schuldenkrise geplant - offiziell bestätigt ist dieser Termin aber bisher nicht.