Experte: Terror-Risiko sehr, sehr gering
New York (dpa) - Seit dem 11. September 2001 bestimmt die Angst vor einem neuen Terroranschlag die westliche Welt. Dabei ist das Risiko, durch ein Attentat zu sterben, extrem gering, sagt Terror-Experte David Schanzer.
Ist unser Sicherheitsapparat unsinnig?
Die Terrorismus-Gefahr in der westlichen Welt wird nach Schanzers Ansicht weit überschätzt. „Das Risiko, durch einen Anschlag zu sterben, ist sehr, sehr gering“, sagte der Professor der Duke University (Durham, North Carolina) der dpa.
„Es klingt zynisch, aber seit dem 11. September 2001 sind mehr Menschen beim Ausrutschen in ihrer Badewanne ums Leben gekommen als durch Terroristen. Von den täglichen Gefahren des Straßenverkehrs ganz zu schweigen.“ Die Gefahr sollte aber nicht ignoriert werden, schließlich könnten die Folgen eines Anschlags immens sein. „Diese Gefahr ist da, und wir müssen sie ernst nehmen. Aber ohne Panik.“
Die verhältnismäßig geringe Opferzahl bedeute auch nicht automatisch, dass die weitreichenden Sicherheitsmaßnahmen übertrieben sind. „Man könnte ja auch argumentieren, dass wir gerade wegen dieses umfassenden Systems so wenige Anschläge haben. Die Antwort kennt niemand.“ Es gelte immer, die Balance zwischen dem Notwendigen und dem Zumutbaren zu wahren.
„Es wird immer Lücken im System geben und Menschen, die sie nutzen. Aber wir müssen diese Lücken so klein wie möglich machen. Sportveranstaltungen werden in Zukunft mit Sicherheit stärker überwacht. Eine endgültige Sicherheit wird es aber nicht geben.“
Die Bombe sei offenbar eher simpel gebaut gewesen, das lasse aber nicht automatisch auf inländische Terroristen schließen. „Sicher war es keiner, der in Pakistan oder Afghanistan ein umfassendes Training bekommen hat, obwohl er ja die Bombe immerhin zur Detonation gebracht hat. Möglich ist aber, dass es ein unerfahrener Sympathisant von Al-Kaida war, wie der Bombenleger vom Times Square vor drei Jahren.“