FBI: „Berg von Hinweisen“ nach Anschlag

Boston (dpa) - Nach dem Bombenanschlag von Boston mit drei Toten gehen die Ermittlungsbehörden „einem Berg von Hinweisen“ nach.

Rick Deslauriers von der Bundespolizei FBI sprach auf einer Pressekonferenz am Dienstag von „sehr aktiven“ Ermittlungen und betonte zugleich, dass es keine weiteren Bedrohungen gebe. Ermittlungsdetails wollte er nicht nennen. Auch zu Berichten, nach denen ein verletzter junger Student aus Saudi-Arabien verhört worden sei und im Krankenhaus von der Polizei bewacht werde, äußerte er sich nicht. Es gebe aktuell keine Festnahmen, hieß es auf der Pressekonferenz.

Nach Angaben des Gouverneurs von Massachusetts, Deval Patrick, wurden bei dem Anschlag über die beiden explodierten Bomben hinaus keine weiteren Sprengsätze gelegt. Zunächst hatte es in Medienberichten geheißen, dass möglicherweise zwei oder drei weitere Bomben entdeckt worden seien, die glücklicherweise nicht funktioniert hätten. Patrick zufolge fand die Polizei zwar mehrere verdächtig erscheinende Gegenstände, die vorsichtshalber gesprengt worden seien. Dabei habe es sich aber nicht um Bomben gehandelt.

Wie ein weiterer Polizeivertreter mitteilte, wurden bei den Explosionen während des traditionsreichen Marathonlaufs am Montag (Ortszeit) 176 Menschen verletzt. Der Zustand von 17 Patienten sei kritisch. Staatsanwalt Dan Conley nannte die Anschläge einen „Akt der Feigheit“. Die Täter würden zur Rechenschaft gezogen. „Es wird Gerechtigkeit geben.“

Der Bürgermeister von Boston, Thomas Menino, rief die Menschen auf, angesichts der Herausforderungen zusammenzuhalten. Es sei eine schwere Zeit für Boston. An diesem Mittwoch solle es Gebetsveranstaltungen in der Stadt geben.