EZB: Reformen können Schulden Griechenlands senken
Frankfurt/Main (dpa) - Eine konsequente Reform- und Sparpolitik Athens kann den hohen Schuldenstand Griechenlands nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich verringern.
Sollten die im Rettungspaket enthaltenen Maßnahmen von der griechischen Regierung umgesetzt und über den vereinbarten Zeitraum hinaus eingehalten werden, lasse sich die Schuldenquote auf einen sinkenden Pfad zurückführen, heißt es im Monatsbericht der Notenbank vom Donnerstag. Eine längere Phase mit einer konsequenten Haushaltsdisziplin und umfangreichen Strukturreformen liege im Bereich des Möglichen. Sie sei nicht ohne Beispiel in Europa, gibt sich die Notenbank zuversichtlich. Allerdings bedürfe es hierzu eines starken politischen Konsenses und Willens.
Die EZB analysiert in ihrem jüngsten Monatsbericht mehrere Szenarien zur Staatsverschuldung Griechenlands bis 2020. Im Hauptszenario erreicht die Schuldenquote im Jahr 2012 einen Höchststand von 161 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP). Bis 2020 dürfte die Verschuldung jedoch deutlich auf 127 Prozent des BIP sinken. „Ob diese Verringerung erreicht werden kann, hängt maßgeblich von der Bereitschaft und Fähigkeit der Regierung ab, an der Haushaltskonsolidierung festzuhalten und die Strukturreformen sowie das Privatisierungsprogramm vollständig umzusetzen.“