Fahrgastverband: Kirchenleute könnten vermitteln
Berlin (dpa) - Der Fahrgastverband Pro Bahn hat angesichts der starren Fronten im Tarifstreit um die Lokführer eine Vermittlung vorgeschlagen. „Ich denke, man braucht einen Mediator, jemanden, der die Verhandlungspartner mental wieder auf die entsprechende Ebene zurückholt“, so der Vorsitzende Karl-Peter Naumann.
Er könne sich dafür auch Kirchenleute vorstellen, etwa die Ex-Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Margot Käßmann, oder einen Bischof, sagte Naumann der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es sei für die Gewerkschaft GDL und die Bahnen sicherlich schwierig, an den Verhandlungstisch zurückzufinden, „weil sehr viel Porzellan zerbrochen worden ist“.
Mit Blick auf den verschärften Streik am Donnerstagmorgen nehme die Geduld der Fahrgäste „ganz stark ab“, sagte Naumann. „Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass hier eine kleine Gewerkschaft versucht, ihre Partikularinteressen durchzusetzen und dafür letztendlich die Kunden, die ja eher solidarisch eigentlich mit den Gewerkschaftsforderungen sind, als Geiseln zu nehmen.“ Die GDL sollte versuchen, Streikformen zu entwickeln, „mit denen man die Fahrgäste nicht in diesem ungeheuren und unkalkulierbaren Maß trifft.“