Familie: „Messi hat kein Geld in Offshorefirma“

Barcelona (dpa) - Der Weltfußballer Lionel Messi hat nach Angaben seiner Familie keine Gelder in einer Offshorefirma in Panama geparkt.

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Die Vorwürfe, die gegen den Stürmer des FC Barcelona im Zusammenhang mit den „Panama Papers“ erhoben wurden, seien „falsch und beleidigend“, betonte die Familie in einem Kommuniqué, das sie am Montag der spanischen Nachrichtenagentur Efe übermittelte.

Die Anwälte des Fußballers prüften, ob sie juristisch gegen die Medien vorgingen, die solche Verdächtigungen verbreitet hätten, zitierte die staatliche Agentur die Erklärung. Einzelne Medien in Spanien hatten im Zusammenhang mit den „Panama Papers“ behauptet, Messi und sein Vater Jorge Messi hätten eine Gesellschaft in dem lateinamerikanischen Land dazu benutzt, Einnahmen den Finanzbehörden vorzuenthalten.

Die Gesellschaft in Panama, mit der Messi in Verbindung gebracht wurde, sei absolut inaktiv, erklärte die Familie. „Sie hat nie über Guthaben oder Bankkonten verfügt.“ Messi habe beim spanischen Finanzamt alle Einnahmen deklariert, die er vor und nach der Einleitung eines Steuerverfahrens gegen ihn und seinen Vater erzielt habe. Die Vorwürfe beruhten auf reinen Spekulationen und fügten dem Ansehen von Lionel Messi schweren Schaden zu.

Der FC Barcelona sagte dem Argentinier seine Unterstützung zu. „Der Club vertraut den Argumenten, die die Messi-Familie in ihrer Erklärung vorgebracht hat“, heißt es in einer Stellungnahme des Champions-League-Siegers und spanischen Fußballmeisters. Nach der Veröffentlichung von Unterlagen, die Messi mit den „Panama Papers“ in der Verbindung gebracht hätten, habe der Verein dem Profi alle juristischen, steuerlichen und administrativen Mittel zur Verfügung gestellt, die Messi in dieser Angelegenheit benötige.

Aus internen Unterlagen der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca soll den Berichten zufolge hervorgegangen, dass über sie zahlreiche Politiker, Sportler und Prominente Vermögen in Offshorefirmen halten.

Messi und sein Vater müssen sich vom 31. Mai an in Spanien wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Sie sollen nach der Anklage in den Jahren 2007 bis 2009 dem Fiskus rund 4,1 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Die Familie hat die Steuern mit Zinsen und Strafgebühren längst nachgezahlt.

Messi hatte bei seiner Vernehmung ausgesagt, dass sein Vater sich um alle geschäftlichen Dinge gekümmert habe. Der Vater bestätigte dies. Die Staatsanwaltschaft hatte beantragt, das Verfahren gegen den Fußballer einzustellen und nur den Vater anzuklagen. Das Finanzamt bestand jedoch darauf, dass auch der Barça-Profi unter Anklage gestellt wird.