Fan-Randale im deutschen Profi-Fußball seit Sommer 2011

Berlin (dpa) - Bei Fußballspielen der 1. und 2. Bundesliga sowie Begegnungen im DFB-Pokal kommt es immer wieder zu Ausschreitungen gewaltbereiter Fans. Die Nachrichtenagentur dpa hat einige spektakuläre Krawalle seit Sommer 2011 aufgelistet:

30. November 2012: Nach den Ausschreitungen rund um das Bundesligaspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Eintracht Frankfurt (4:0) nimmt die Polizei 98 Randalierer in Gewahrsam. Schon vor dem Anpfiff werden Beamte nahe der Oper von Frankfurter Anhängern attackiert. Einige Frankfurter dringen laut Polizei auch in den Vorraum des Opernhauses ein und randalieren dort.

31. Oktober 2012: Rund um das Pokalspiel bei Hannover 96 randalieren Fans von Dynamo Dresden. 18 Dynamo-Anhänger werden in Gewahrsam genommen, drei Hooligans wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen. Laut Polizei können nur mit einem Großaufgebot von 1000 Beamten rund um die 3:4-Niederlage der Dresdener im Elfmeterschießen schwere Krawalle verhindert werden. Das DFB-Sportgericht schließt Dresden für die kommende Saison vom Pokal aus. Hannover muss 70 000 Euro Strafe zahlen.

20. Oktober 2012: Schwere Krawalle überschatten das Bundesliga- Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04. Die Polizei spricht von einem „hohen Aggressions- und Gewaltpotenzial“ bei Schalker und Dortmunder Anhängern. Vor Spielbeginn kommt es immer wieder zu Prügeleien und Sachbeschädigungen. Ultra-Fans greifen Polizisten an und blockieren Straßen. Etwa 1200 Beamte sind rund um das Spiel im Einsatz. Insgesamt 180 Gewalttäter kommen in Gewahrsam.

15. Mai 2012: Beim Relegationsrückspiel reicht Fortuna Düsseldorf ein 2:2 gegen Hertha BSC für den Aufstieg in die Bundesliga. Das Spiel endet im Chaos: Tausende Fortuna-Fans stürmen vor dem Abpfiff den Rasen, Schiedsrichter Wolfgang Stark unterbricht das Spiel für 21 Minuten. Der DFB-Kontrollausschuss leitet gegen beide Vereine und mehrere Spieler Ermittlungen ein. Hertha legt Einspruch gegen die Wertung der Begegnung ein, nach einem juristischen Nachspiel besiegelt das DFB-Sportgericht in einem Urteil aber den Abstieg der Berliner.

5. Mai 2012: Nach dem 1:4 gegen Bayern München und dem Abstieg des 1. FC Köln zünden Fans Rauchbomben, Pyrotechnik wird abgebrannt. Schiedsrichter Florian Mayer beendet die Partie einige Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit, damit die Profis sicher in die Kabine kommen. Kölns Clubpräsident Werner Spinner verurteilt die Übergriffe der Hooligans als „nicht akzeptabel“.

6. Januar 2012: Bei einem Hallenturnier in Hamburg prügeln sich rivalisierende Fans des FC St. Pauli, des VfB Lübeck und des Hamburger SV. 35 Menschen werden verletzt, darunter 14 Polizisten. Rund 40 weitere Personen erleiden Augenreizungen. Der zweite Tag des Turniers wird abgesagt. Die Veranstalter sprechen nach den Ausschreitungen von einem „kriminellen Akt“.

25. Oktober 2011: Während der DFB-Pokalpartie zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden (2:0) kommt es zu massiven Störungen durch Dynamo-Anhänger. Das Spiel steht wegen des Zündens von bengalischen Feuern und Knallkörpern mehrfach kurz vor dem Abbruch. Bei Krawallen rund um das Stadion werden mehrere Menschen verletzt und festgenommen. Der DFB-Kontrollausschuss fordert den Ausschluss von Dynamo Dresden aus dem Wettbewerb in der Saison 2012/13. Das DFB-Bundesgericht kippt das Urteil und verhängt stattdessen ein Geisterspiel in der 2. Bundesliga sowie eine Geldstrafe in Höhe von 100 000 Euro.

30. Juli 2011: Beim DFB-Pokalspiel Dynamo Berlin - 1. FC Kaiserslautern stürmen 250 bis 300 Dynamo-Hooligans den FCK-Block und prügeln auf gegnerische Anhänger und Polizisten ein. 18 Polizisten werden verletzt, 50 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bunds verurteilt Berlin zu zwei „Geisterspielen“ in der Oberliga.