Fitch stuft Griechenland auf „beschränkten Zahlungsausfall“ herab
London/Frankfurt (dpa) - Die Ratingagentur Fitch hat Griechenlands Kreditwürdigkeit als „beschränkten Zahlungsausfall“ (Restricted Default) bewertet. Grund für die Herunterstufung sei der Schuldenschnitt, teilte das Unternehmen am Freitag in London mit.
Der Bonitätswächter hatte bereits Mitte letzten Jahres angekündigt, den Schritt zu vollziehen, sobald Athens Anleihetausch mit den privaten Gläubigern abgeschlossen ist.
Zuletzt hatten auch die beiden anderen großen Ratingagenturen Standard & Poor's (S&P) und Moody's die Kreditwürdigkeit Athens weiter herabgestuft. So hatte S&P die bereits mangelhafte Note „CC“ auf ein „Selective Default“, also einen teilweisen Zahlungsausfall, gesenkt. Moody's senkte den Daumen ebenfalls und stufte die Bonität von „Ca“ auf die niedrigste Stufe „C“, was Zahlungsfall bedeutet, herab. Beide hatten damit auf die Einigung auf den Schuldenschnitt reagiert.
Nach monatelangem Bangen gab das Finanzministerium in Athen am Freitagmorgen eine hohe Beteiligung an dem „freiwilligen“ Forderungsverzicht privater Gläubiger bekannt. Nach offiziellen Angaben sind 85,8 Prozent der Anleihen unter griechischem Recht und 69 Prozent unter internationalem Recht umgetauscht worden. Nach Aktivierung der Umschuldungsklauseln (Collective Action Clauses/CAC) sollen 95,7 Prozent des Nominalkapitals am Forderungsverzicht beteiligt werden.