Gewerkschaften rufen zu Streik auf

Athen (dpa) - Aus Protest gegen mögliche neue Sparmaßnahmen der griechischen Regierung im Kampf gegen den drohenden Staatsbankrott wollen tausende Staatsbedienstete und Arbeitnehmer am Dienstag streiken.

Die Gewerkschaftsverbände GSEE (privater Sektor) und Adedy (Beamten) riefen eine 24-stündige Arbeitsniederlegung aus. Die neuen Maßnahmen seien eine Katastrophe für die Arbeitnehmer, hieß es in einer Erklärung der Gewerkschaften. Die Geldgeber fordern laut der GSEE-Gewerkschaft unter anderem Lohnkürzungen im privaten Bereich in Höhe von 20 bis 30 Prozent. Zudem sollen bis 2015 rund 150 000 Staatsbedienstete gehen. Vor allem im Bereich Verkehr werden erhebliche Behinderungen erwartet.

Die Kommunistische Partei (KKE) und andere linke Parteien riefen zu Demonstrationen am Montagabend im Zentrum der Hauptstadt Athen auf. Am Nachmittag wollten der Ministerpräsident Lucas Papademos und die Vorsitzenden der drei regierungsstützenden Parteien (Sozialisten, Konservative und eine kleine rechtsgerichtete Partei) entscheiden, ob sie dem neuen Sparprogramm der EU und des Internationalen Währungsfonds zustimmen. Nur so kann Griechenland hoffen, weitere 130 Milliarden Euro Finanzhilfe zu bekommen. Andernfalls ist das Land Ende März pleite.