Greenpeace-Chef: Die Zeit läuft uns davon
München (dpa) - Zum ersten Mal in der Geschichte der Münchner Sicherheitskonferenz ist dort in Greenpeace-Chef Kumi Naidoo ein führender Vertreter einer Nichtregierungsorganisation aufgetreten.
In einer kurzen Rede vor den gut 350 Spitzenpolitikern, Managern, Militärs und Wissenschaftlern rief Naidoo die internationale Staatengemeinschaft am Freitag auf, den rasant fortschreitenden Klimawandel endlich energisch und gemeinsam zu bekämpfen. „Die Zeit läuft uns davon“, mahnte Naidoo. „Wir müssen gemeinsam etwas für die Zukunft unser aller Kinder und Enkelkinder tun.“
Der Greenpeace-Chef warnte, der Klimawandel werde in Zukunft noch viel gravierendere Auswirkungen haben. Trotzdem seien viele Politiker und Staaten noch immer nicht bereit, die nötigen Schritte dagegen zu unternehmen, so schmerzhaft diese auch seien. Das Fehlen des politischen Willens kritisierte Naidoo als „erschütternd“.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger betonte, dass Europa alleine den Kampf gegen den Klimawandel nicht gewinnen könne. „Ohne Washington können wir weltweit keine Erfolge erzielen“, sagte er. Zudem komme es auf Länder wie China an.
Naidoo rief zu einem möglichst raschen Umstieg von „schmutzigen Energien“ wie Kohle auf erneuerbare Energien auf. Das gehe zwar nicht über Nacht. Allerdings könne man damit die Gefahren des Klimawandels reduzieren und zugleich Millionen neue Jobs schaffen, betonte er.