Grüne warnen vor Strompreis-Panikdebatte

Berlin (dpa) - In der Diskussion über einen schnellen Atomausstieg warnen die Grünen vor Panikmache wegen der Entwicklung der Strompreise.

„Die hysterische Debatte muss dringend mit konkreten Zahlen versachlicht werden“, forderte die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Bärbel Höhn, in der Zeitung „Rheinpfalz am Sonntag“ (Landau).

Es gebe keine ernsthafte Studie über derartige Preissprünge bei einem schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie, wie sie von Kernkraftbefürwortern aus Union, FDP und SPD an die Wand gemalt würden. Offenbar werde versucht, so eine Verschiebung des Atomausstiegs vorzubereiten, meinte Höhn. Nach dem Abschalten von acht Kernkraftwerken sei der Preis an der Strombörse bei den kurzfristigen Transaktionen nicht gestiegen.

Nach Einschätzung Höhns wird der Ausstieg aus der Atomenergie vor allem zu mehr Wettbewerb bei der Stromerzeugung führen. In diesem Zusammenhang müsse „die monopolartige Stellung der Energieunternehmen RWE und Eon aufgebrochen“ werden. Doch dazu äußerten sich weder die Unionsparteien noch die FDP, sagte Höhn.