Hintergrund: Begräbnis in Israel
Jerusalem (dpa) - In Israel begraben zu werden gilt auch für Juden in aller Welt als wünschenswert. Nach jüdischem Glauben werden die Toten nach der Ankunft des Messias auferstehen - und wer im Heiligen Land begraben liegt, kommt als erster an die Reihe.
Außerdem haben die meisten Juden zu Israel als „biblischer Heimat“ eine besondere emotionale und spirituelle Beziehung.
Jüdische Bestattungen finden traditionell so schnell wie möglich nach dem Tod statt, aus Respekt vor dem Verstorbenen. Die Zeremonie selbst ist sehr schlicht, die Trauergäste tragen normale Kleidung, meist kein Schwarz. Als Zeichen der Trauer machen die engsten Angehörigen einen Riss in ihr Hemd oder ihre Bluse.
Mitarbeiter der Beerdigungsgesellschaft Chevra Kadischa (Heilige Gemeinschaft) waschen den Leichnam und hüllen ihn in ein weißes Tuch. Männer werden zumeist auch mit Gebetsschal beigesetzt. Für gewöhnlich gibt es bei jüdischen Begräbnissen in Israel keinen Sarg, die Toten werden in ihrem weißen Hemd in die Erde gelegt. Hintergrund dieses Brauchs ist der Bibelspruch „Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden“ (1.Mose, 3:19).
Am Grab spricht ein männlicher Angehöriger - idealerweise der Sohn - das Kaddisch-Gebet in aramäischer Sprache. Der Rabbiner singt ein jüdisches Totengebet. Nach dem Begräbnis hält die Familie sieben Trauertage ein.