Hintergrund: Das Massaker von Al-Hula

Berlin (dpa) - Ende Mai 2012 sterben bei einem Massaker im syrischen Al-Hula 108 Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder. Nach Aussagen von Überlebenden wurden ganze Familien in ihren Häusern ermordet.

Von Aktivisten ins Internet gestellte Videos zeigen zerfetzte und blutige Leichen in verschiedenen Wohnräumen. Einwohner machen für das Massaker die regimetreue Schabiha-Miliz verantwortlich. Das Blutbad in der Provinz Homs löst weltweit Entsetzen aus. Mehrere Länder, darunter Deutschland, weisen aus Protest die syrischen Botschafter aus. Der Weltsicherheitsrat verurteilt das Massaker und macht indirekt die syrische Regierung dafür verantwortlich. Der UN-Menschenrechtsrat verurteilt die syrische Regierung. Die Führung in Damaskus habe ihre Pflicht zur Einstellung aller Gewaltakte verletzt, heißt es in der Resolution. Russland, China und Kuba kritisieren den Text als einseitige Schuldzuweisung und stimmen nicht zu.

Wer genau das Massaker verübt hat, kann eine vom UN-Menschenrechtsrat berufene Untersuchungskommission nicht herausfinden. Sie geht aber davon aus, dass die Täter zum Regierungslager gehören. Die Vorgehensweise gleiche der bei früher dokumentierten Bluttaten, für die die Regierung verantwortlich sei, heißt es in dem Ende Juni in Genf vorgelegten Bericht.