Hintergrund: Das nächste Sparpaket für die Griechen
Athen (dpa) - Griechenland will ein neues Sanierungspaket von 13,5 Milliarden Euro auflegen. Die Ausgaben sollen um 11,5 Milliarden Euro sinken, unter anderem durch Stellenabbau im öffentlichen Dienst und weitere Kürzungen der Renten und Einkommen.
Dazu sollen die Steuern um zwei Milliarden Euro erhöht werden.
Was den Griechen bevorsteht:
- RENTEN: Die Rentner müssen mit Kürzungen in Höhe von fast 4,8 Milliarden Euro rechnen. Das Weihnachtsgeld wird beispielsweise abgeschafft. Es war bereits von einer Monatsrente auf 400 Euro gekürzt worden. Die Renten der Bauern sollen von bislang 360 auf 330 Euro gekürzt werden.
- BEAMTENBESOLDUNG: 1,5 Milliarden Euro dürften die Staatsbediensteten verlieren. Ihnen werden die Reste von Weihnachtsgeld und 14. Gehalt gestrichen. 15 000 Staatsbedienstete sollen frühpensioniert werden. Bis zum Eintritt des Rentenalters erhalten sie dann 60 Prozent ihres letzten Gehalts.
- LÖHNE UND GEHÄLTER: Die Einkommen der Mitarbeiter der öffentlich-rechtlichen Betriebe wie beispielsweise der Elektrizitätsgesellschaft (DEI) sollen denen der Staatsbediensteten angeglichen werden. Dies bedeutet für die Betroffenen nach Berechnungen der Gewerkschaften bis zu 30 Prozent weniger Geld.
- GESUNDHEIT: Im Gesundheitswesen sollen 1,5 Milliarden Euro gespart werden. Unter anderem sollen die Versicherten sich mit höheren Eigenbeiträgen beim Kauf von Medikamenten beteiligen.
- STRUKTURREFORMEN: Betriebe wie die Müllabfuhr und Regionalflughäfen sollen privatisiert werden. Schulen und Krankenhäuser sollen schließen oder zusammengelegt werden. Auf dem Strommarkt sollen Netze und Versorgung getrennt werden. Die bisher konkurrenzgeschützten Märkte für Apotheker, Makler oder Buchhalter sollen liberalisiert werden.
- HAUSHALT: Die Ausgaben der Ministerien sollen um 25 Prozent gekürzt werden. Im öffentlichen Sektor sollen bis Ende 2015 rund 150 000 Stellen wegfallen.
- STEUERN: Die Steuern auf Zinsen für Geldanlagen sollen von 10 auf 15 Prozent steigen. Die Tabaksteuer soll zum vierten Mal innerhalb von vier Jahren steigen. Allen Freiberuflern sollen der Steuerfreibetrag in Höhe von 5000 Euro gestrichen werden. Der Kampf gegen Steuerbetrug soll intensiviert werden.