Hintergrund: Das Raketensystem „Buk“

Moskau (dpa) - „Todesfinger“ nennen Militärexperten die Raketen des russischen Flugabwehrsystems „Buk“ (deutsch: „Buche“), die von der Abschussrampe steil in die Luft abstehen.

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Das Kriegsgerät mit der Nato-Bezeichnung „Gadfly“ (Stechfliege) gilt als moderne Waffe mit hoher Reichweite und leistungsfähiger Elektronik.

Neben Russland verfügen die Armeen vieler Ex-Sowjetrepubliken wie etwa die Ukraine über „Buk“-Batterien. Aber auch Waffenkunden und Verbündete Moskaus wie Syrien und Venezuela besitzen das System.

Der Prototyp war 1979 in Dienst gestellt worden. In den Folgejahren entwickelte die Sowjetarmee modernere Varianten. Je nach Modell können „Buk“-Raketen Ziele in 45 Kilometer Entfernung und 25 Kilometer Höhe treffen. Die aktuelle Version bekämpft bis zu 24 Ziele gleichzeitig.

Eine „Buk-M1“-Batterie besteht aus je einem Radar- und Kommandofahrzeug sowie vier Startfahrzeugen mit je vier Raketen. Binnen fünf Minuten kann das System in Kampfbereitschaft versetzt werden. Nach der Zielerfassung per Radar dauert es keine halbe Minute, bis die Rakete die Rampe verlässt. Der Gefechtskopf besitzt einen Zerstörungsradius von rund 20 Metern.

Im Kampf wird „Buk“ vor allem zur Abwehr von Jagdflugzeugen, Hubschraubern und Marschflugkörpern eingesetzt. Die Bedienung des Systems gilt als schwierig. Eine sechsmonatige intensive Ausbildung gilt als Minimum, um das Kriegsgerät zu beherrschen. Hersteller ist der Moskauer Rüstungskonzern Almas-Antej.

Die prorussischen Rebellen hätten nach Expertenangaben zwar angegeben, in den vergangenen Wochen ein mobiles russisches Flugabwehrsystem vom Typ Buk erbeutet zu haben, das im Einsatz der ukrainischen Armee war. Dass die Aufständischen das hoch entwickelte System inklusive Radar auch nach so kurzer Zeit auch bedienen könnten, sei jedoch fraglich. „Das ist kein System, was man so ohne weiteres gleich benutzen kann“, sagte Douglas Barrie vom Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) in London.