Hintergrund: Der Konstantinpalast bei St. Petersburg

St. Petersburg (dpa) - In einem weitläufigen malerischen Park gelegen, dient der Konstantinpalast in der Nähe von St. Petersburg als staatliches Kongresszentrum.

Der Komplex für offizielle Empfänge am Ufer des Finnischen Meerbusens stammt aus Zarenzeiten und gilt als russisches Architekturdenkmal des 18. Jahrhunderts. Per Dekret machte Kremlchef Wladimir Putin 2001 die frühere Residenz der Großfürsten der Zarenfamilie Romanow in seiner Heimatstadt zu einem prunkvollen Anwesen für Staatsempfänge.

Der Palast in dem Ort Strelna unweit des Stadtzentrums von St. Petersburg verfügt nicht nur über glanzvolle Säle mit großen runden Kongresstischen etwa für den G20-Gipfel am 5. und 6. September. Er beherbergt auch die Kunstsammlung des berühmten Cellisten Mstislaw Rostropowitsch (1927-2007) sowie einen Weinkeller mit einer der größten Sammlungen edler Tropfen weltweit.

Nach der Oktoberrevolution von 1917 war der verwaiste Palast dem Zerfall ausgesetzt. Im Zweiten Weltkrieg diente er deutschen Besatzern als Beobachtungspunkt, wurde allerdings durch massenhaften Beschuss und einen Brand bis auf die Grundfesten zerstört.

Lange dauerte es bis zu einem Wiederaufbau. Die Unesco setzte das Ensemble 1990 auf die Liste der vom totalen Zerfall bedrohten Weltkulturerbestätten. Investoren fanden sich fast ein Jahrzehnt lang nicht, bis sich prominente St. Petersburger bei Putin für einen Erhalt des architektonischen Meisterwerks einsetzten.