Hintergrund: Der Leitzins
Berlin (dpa) - Der Leitzins ist das wichtigste Instrument der Europäischen Zentralbank (EZB). Er ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der Notenbank ausleihen können, um es dann zum Beispiel als Kredit an ihre Kunden weiterzugeben.
Daher kann ein niedriger Leitzins die Konjunktur ankurbeln. Kredite werden - so die Idealvorstellung - günstiger, Unternehmen können Investitionen leichter finanzieren. Gleichzeitig lohnt sich Sparen bei niedrigen Zinsen für Verbraucher weniger. Da sie ebenfalls an günstigere Kredite kommen, resultiert daraus womöglich mehr Konsum - und ein Impuls für die Wirtschaft.
Steigt der Leitzins, kann er die Inflation dämpfen. Kredite werden teurer, Sparen wieder attraktiver - Unternehmen schieben in der Regel dann Investitionen auf und Konsumenten haben weniger Anreize, Geld auszugeben. Die Folge: Die Preise lassen sich nicht mehr so einfach erhöhen.