Hintergrund: Der Mauerbau vor 50 Jahren
Berlin (dpa) - Sieben Jahre nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 kämpft die DDR wirtschaftlich ums Überleben. Immer mehr Bewohner kehren dem Land den Rücken. Allein 1960 flüchten 200 000 Menschen in den Westen, die meisten über die offene Grenze nach West-Berlin.
21. Januar 1961: Parteichef Walter Ulbricht bespricht mit DDR- Verteidigungsminister Heinz Hoffmann eine mögliche „Sicherung der Staatsgrenze“ zur Bundesrepublik und zu West-Berlin.
10. Februar: Arbeitsgruppen von Parteifunktionären und aus dem Verkehrsministerium erörtern Möglichkeiten zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms.
16. März: Das ZK der SED macht die anhaltende Massenflucht für die schwere Wirtschaftskrise der DDR verantwortlich. Ulbricht fordert „einen entschiedenen Kampf gegen die Abwanderung aus der DDR“.
1. Mai: Ein in den Westen geflohener Abteilungsleiter des DDR- Außenministeriums berichtet über aktuelle Ost-Berliner Planungen gegen die Flüchtlingswelle. Eine diskutierte Variante sei der Bau einer Mauer entlang der Sektorengrenze rund um West-Berlin.
15. Juni: Ulbricht versucht Gerüchten zu begegnen und behauptet auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“
12. August: Ulbricht gibt mit Rückendeckung aus Moskau den Befehl zur Abriegelung der Sektorengrenze nach West-Berlin.
13. August: Bewaffnete Grenzpolizisten reißen in Berlin das Straßenpflaster auf, schieben Barrikaden zusammen und ziehen Stacheldraht. Die Grenze zu West-Berlin ist blockiert - bis 1989.
17. August: Erste Teile der Stacheldraht-Barriere werden durch eine Mauer aus Hohlblocksteinen ersetzt.
24. August 1961: Bei einem Fluchtversuch an der Berliner Mauer wird der erste Flüchtling erschossen.
(Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung, Zentrum für zeithistorische Forschung)