Zitate: Worte zur Berliner Mauer
Berlin (dpa) - Vor 50 Jahren wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Zitate von der Planung bis zum Abriss:
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ (DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 während einer Pressekonferenz in Ost-Berlin)
„Man muss die Unzahl menschlicher Tragödien im Auge haben, die sich in diesen Tagen abspielen. Mitten durch eine Stadt, in der es trotz der administrativen Teilung noch immer täglich vieltausendfache Verbindungen gab, sind die Betonpfähle einer Grenze eingerammt worden, die zu einer Art chinesischer Mauer ausgebaut wird.“ (Der Berliner Bürgermeister Willy Brandt, SPD, am 18. August 1961)
„Da dieses brutale Schließen der Grenze ein deutliches Bekenntnis des Versagens und der politischen Schwäche darstellt, bedeutet dies offensichtlich eine grundlegende sowjetische Entscheidung, die nur durch Krieg rückgängig gemacht werden könnte.“ (US-Präsident John F. Kennedy in einem Brief an Brandt vom 18. August 1961)
„Die Mauer in Berlin ist eine Realität; aber realistisch ist sie nicht, denn sie ist nicht vernünftig, nicht human. Deshalb wird sie in der geschichtlichen Perspektive keinen Bestand haben.“ (Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 18. März 1986)
„Mister Gorbachev, tear down this wall!“ - „Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer ein!“ (US-Präsident Ronald Reagan am 12. Juni 1987 am Brandenburger Tor)
„Die Mauer wird auch in 50 oder 100 Jahren noch bestehen.“ (DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker am 19. Januar 1989)
„Die Mauer muss weg“
„Wir fordern Reisefreiheit“
„Ein Land ohne Mauern“
(Transparente und Slogans auf Demonstrationen in Leipzig, Ost-Berlin
und anderen DDR-Städten im Oktober 1989)
„Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen, Reiseanlässen und Verwandtschaftsverhältnissen beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. (...) Meines Wissens ab sofort.“ (SED-Politbüromitglied Günter Schabowski in einer Pressekonferenz am 9. November 1989, Stunden vor dem Fall der Mauer)
„Wir Deutschen sind jetzt das glücklichste Volk auf der Welt.“ (Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper, SPD, am 10. November 1989)
„Was damals inmitten des Kalten Krieges als eine unerreichbare Vision galt, hat sich vier Jahrzehnte später (...) mit der Einheit Deutschlands und der Heimkehr des östlichen Teils Europas in einem Triumph der Freiheit erfüllt.“ (Altbundeskanzler Helmut Kohl, CDU, zum zehnten Jahrestag des Mauerfalls im November 1999)
„Die Mauer wurde nicht in Washington, Bonn oder Moskau zum Einsturz gebracht. Sie wurde von den mutigen und unerschrockenen Menschen eingedrückt, und zwar von Ost nach West.“ (Bundeskanzler Gerhard Schröder, SPD, im November 1999)
„Die Mauer war ein Bauwerk der Furcht. Am 9. November vor 20 Jahren wurde sie zu einem Ort der Freude.“ (Bundespräsident Horst Köhler zum Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 2009)