Hintergrund: Der Tornado und sein Aufklärungssystem

Berlin (dpa) - Tornados sind zweisitzige Kampfflugzeuge, von denen seit 1981 fast 360 Stück an die Bundeswehr ausgeliefert wurden. Heute verfügt die deutsche Luftwaffe nach eigenen Angaben noch über 85 Kampfjets dieses Typs.

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Die Basisversion IDS (Interdiction Strike) ist für Luftangriffe und zur Unterstützung von Bodentruppen aus der Luft konzipiert, ein Teil davon - sogenannte Recce-Tornados - speziell für die Aufklärung gerüstet. „Recce“ basiert auf dem englischen Wort „reconnaissance“ - zu deutsch „Aufklärung“ oder „Erkundung“.

In einem Behälter unter dem Rumpf tragen die Maschinen optische Kameras und einen Infrarotscanner mit sich. Tornados dieser Art kamen zum Beispiel während des Balkankonflikts und in Afghanistan zum Einsatz, aber auch bei den Hochwasserkatastrophen an Rhein, Donau, Oder und Elbe.

Seit 2009 ist die neueste Generation des Systems verfügbar - das digitale Aufklärungssystem „RecceLite“ (Reconaissance Litening Targeting Pod). Mit Hilfe eines hochauflösenden elektro-optischen Sensors und eines Infrarot-Sensors sammelt es bei Tag und Nacht digitales Bildmaterial aus niedriger und mittlerer Höhe. Die Ergebnisse des Aufklärungsfluges können in Echtzeit an die Bodenstation übertragen werden.

Um unabhängig weltweit im Einsatz zu sein, werden die Tornados bei Bedarf von Tankflugzeugen der Luftwaffe unterstützt. Der auf der Frachtversion aufbauende Airbus A310 MRTT verfügt über vier im unteren Laderaum eingebaute Zusatztanks. Sie können bis zu 72 Tonnen Flugbenzin aufnehmen und bis zu 45 Tonnen abgeben.