Hintergrund: Deutschland müsste notfalls 310 Milliarden zahlen
Berlin (dpa) - Die Summe ist so hoch, dass man die Tragweite schwer fassen kann: Wenn alles schief geht, muss Deutschland für die Euro-Rettung 310 Milliarden Euro zahlen - mindestens.
Das geht aus einem gemeinsamen Bericht des Bundesrechnungshofes und des Finanzministeriums zum deutschen Risiko bei den Euro-Rettungsschirmen EFSF und ESM hervor. Das ist mehr als der Bund im gesamten nächsten Haushalt zur Verfügung hat.
Bemessen an dem Anteil der Bundesrepublik von 29 Prozent am Kapital der Europäischen Zentralbank EZB beläuft sich der Anteil für die „Brandschutzmauer“ beim EFSF auf 95,3 Milliarden Euro. Sein Ausleihvolumen beläuft sich auf 440 Milliarden Euro. Mit 190 Milliarden Euro davon wurde bisher Griechenland, Portugal und Irland unter die Arme gegriffen. Für die Absicherung des Euro-Rettungsschirms ESM mit seiner Kreditsumme von 500 Milliarden Euro steht Deutschland mit 190 Milliarden Euro gerade.
Von den an Griechenland mit dem 2010 beschlossenen ersten Paket bisher ausgezahlten rund 53 Milliarden Euro hat Deutschland bislang gut 15 Milliarden Euro aufgebracht. Für Bürgschaften für den Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus EFSM haftet Deutschland mit rund 10 Milliarden Euro. Das wäre aber noch nicht alles, sagt die Opposition im Bundestag. Denn zugleich lägen bei der EZB Staatsanleihen von Krisenländern mit einem Volumen von 300 Milliarden Euro, für die die Mitgliedstaaten haften.