Hintergrund: Die deutsch-portugiesischen Beziehungen
Berlin (dpa) - Deutschland und Portugal pflegen gute politische Beziehungen. Zwischen beiden Ländern herrscht nach Darstellung des Auswärtigen Amtes eine weitgehende Übereinstimmung in der internationalen und der Europa-Politik.
Deutschland half Portugal nach der sogenannten Nelkenrevolution 1974 beim Aufbau demokratischer Strukturen und unterstützte auch den Beitritt des Landes zur Europäischen Gemeinschaft 1986.
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht zum ersten Mal offiziell Portugal, auch wenn sie zuvor schon in Lissabon war. Portugals Premierminister Pedro Passos Coelho war zuletzt im Januar dieses Jahres bei Merkel, um über die Schuldenkrise in den Euro-Ländern zu sprechen. Portugal gehört zu den Euro-Sorgenkindern und hat bereits internationale Milliardenhilfen erhalten. Ein Bundespräsident stattete Portugal zuletzt im Februar 2011 einen offiziellen Besuch ab - damals war Christian Wulff Amtsinhaber.
Deutschland ist nach Spanien der zweitwichtigste Handelspartner des ärmsten Landes Westeuropas und gilt für Portugal als wichtiges Exportziel. Die Bundesrepublik hat an den Ein- und Ausfuhren des Landes einen Anteil von jeweils gut 13 Prozent. Deutsche Unternehmen produzieren - nicht zuletzt wegen der niedrigeren Lohnkosten - schon lange in dem Land. Unter anderem betreibt Volkswagen seit mehr als 20 Jahren das Werk „Autoeuropa“ in Palmela bei Lissabon. Das Unternehmen hat hier mehr als drei Milliarden Euro investiert und hat zurzeit etwa 3000 Beschäftigte. Auch deutsche Touristen machen gern Urlaub an der Algarve.
In Lissabon und Porto gibt es zwei deutsche Begegnungsschulen mit insgesamt rund 1700 zumeist portugiesischen Schülern. Zudem besteht eine Reihe von Hochschulkooperationen. In Deutschland leben etwa 115 000 Portugiesen.