Hintergrund: Die FDP

Berlin (dpa) - Die Freien Demokraten haben die politische Landschaft der Bundesrepublik von Anfang an mit geprägt. Jahrzehntelang waren sie nach CDU/CSU und SPD die drittstärkste Kraft.

Die 1948 in Heppenheim an der Bergstraße gegründete Partei war so oft an Bundesregierungen beteiligt wie keine andere Partei - als kleinerer Koalitionspartner mal der Union, mal der SPD.

Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte die FDP mit 14,6 Prozent ihr bislang bestes Wahlergebnis. An der Seite der Union kehrte sie aus der Opposition zurück auf die Regierungsbank. Seitdem haben der Partei allerdings viele Wähler den Rücken gekehrt, sie steckt in einer tiefen Krise.

Nur in Hamburg gelang im Februar noch ein Erfolg: Dort kehrten die Liberalen mit 6,6 Prozent ins Landesparlament zurück. In Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz flogen sie im März jedoch mit 3,8 beziehungsweise 4,2 Prozent aus den Parlamenten. In ihrem Stammland Baden-Württemberg halbierten sie ihr Ergebnis und rutschten mit 5,3 Prozent gerade noch in den Landtag. Auch bei den Wahlen in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin konnten sie keine Mandate erringen.

In den bundesweiten Umfragen liegen die Freidemokraten seit Monaten unter der 5 Prozent-Hürde.

Ende Juli hatte die FDP nach eigenen Angaben 65 162 Mitglieder. Ihren Höchststand hatte sie 1990 mit rund 170 000 - nach der Wiedervereingung hatte sie die Mitglieder mehrerer DDR-Blockparteien und der neu gegründeten Ost-FDP aufgenommen.