Hintergrund: Die Schlüsselfiguren des BER-Projekts
Berlin (dpa) - Sechs Männer tragen die Haupt-Verantwortung für das Projekt Hauptstadtflughafen:
Rainer Schwarz (56), Sprecher der Flughafen-Geschäftsführung, ist seit Monaten unter Beschuss. Er soll den Aufsichtsrat zu spät und unvollständig über die Riesenprobleme mit der Gebäudetechnik informiert haben. Dem Bundesverkehrsministerium zufolge hat die beantragte Ablösung des Flughafenchefs auf der vorgezogenen BER-Aufsichtsratssitzung am kommenden Mittwoch (16.1.) „oberste Priorität“.
Horst Amann (59), Technikchef und erfahrener Planungsmanager, wurde im August als Retter des Projekts aus Frankfurt nach Berlin geholt. Er versprach die Flughafeneröffnung im Oktober 2013, konnte das aber nicht halten.
Klaus Wowereit (59), Regierender Bürgermeister von Berlin, SPD, will nach massiven Attacken als Chef des Flughafen-Aufsichtsrats zurücktreten. Am kommenden Mittwoch soll er durch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck abgelöst werden. Wowereit will aber im Aufsichtsrat bleiben. Die Opposition aus Grünen, Linken und Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus hat einen Misstrauensantrag wegen des Flughafen-Desasters gegen Wowereit eingebracht. Über den Antrag wird am Samstag auf einer Sondersitzung abgestimmt.
Matthias Platzeck (59), brandenburgischer Ministerpräsident, SPD, ist bislang Stellvertreter Wowereits im Aufsichtsrat und soll diesem nun als Chef des Gremiums folgen. Angesichts der schwierigen Lage will Platzeck dazu am kommenden Montag die Vertrauensfrage im brandenburgischen Landtag stellen.
Peter Ramsauer (58), Bundesverkehrsminister, CSU, hat in der Krise die Rolle des drängenden Aufklärers eingenommen. Im Ministerium richtete er eine Sonderkommission ein. Seit Wochen verlangt Ramsauer die Ablösung von Schwarz.
Rainer Bomba (48), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, ist Ramsauers Mann im Aufsichtsrat. Die Entscheidungen zu den Terminverschiebungen trug er ebenso mit wie die Erhöhung des Kostenrahmens um 1,2 Milliarden Euro.