Hintergrund: Die USA und Saddams angebliche Massenvernichtungswaffen

Berlin (dpa) - Die US-Regierung von Präsident Barack Obama will die Rebellen in Syrien militärisch unterstützen, weil das Regime in Damaskus angeblich tödliches Giftgas eingesetzt hat.

Das weckt Erinnerungen an Obamas Vorgänger George W. Bush, der den Angriff auf den Irak im März 2003 unter anderem damit begründete, der später hingerichtete Diktator Saddam Hussein stelle Massenvernichtungswaffen her. Die Behauptung erwies sich später allerdings als falsch.

Im Februar 2003 lieferte US-Außenminister Colin Powell im UN-Sicherheitsrat angeblich unwiderlegbare Beweise, dass Bagdad nach Massenvernichtungswaffen strebe und die UN-Waffenkontrolleure systematisch hinters Licht führe. Ein Untersuchungsausschuss des US-Senats kam in einem im Juli 2004 vorgelegten Bericht jedoch zu dem Schluss, dass die Rechtfertigung für den Krieg gegen den Irak auf falschen und ungedeckten Analysen des Geheimdienstes beruhte. US-Waffeninspekteure bestätigten später, dass keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden. Powell bedauerte im September 2005 in einem TV-Interview seinen Auftritt im UN-Sicherheitsrat als „Schandfleck“ in seiner Karriere.