Hintergrund: FDP im tiefen Tal
Berlin (dpa) - Die FDP hat ihre Serie schwerer Niederlagen im Superwahljahr 2011 in Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt. Wie zuvor in Rheinland-Pfalz (4,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (3,8 Prozent) und Bremen (2,4 Prozent) misslang den Liberalen auch in Schwerin mit 2,7 Prozent der Wiedereinzug in den Landtag.
Einzig in Hamburg verbuchte die FDP in diesem Jahr einen Erfolg, als ihr mit 6,7 Prozent die Rückkehr in das Landesparlament gelang. In Baden-Württemberg zog die FDP zwar ebenfalls wieder in den Landtag ein, allerdings halbierte sie in ihrem Stammland mit 5,3 Prozent ihr vorheriges Ergebnis.
Auch in früheren Zeiten mussten die Liberalen immer wieder ganze Serien von Wahlmisserfolgen durchstehen. Von 1969 bis 1972 verfehlte die FDP ihr Ziel im Saarland und in Niedersachsen (je 4,4 Prozent) sowie in Schleswig-Holstein (3,8 Prozent). In der Zeit von 1976 bis 1980 gab es drei Schlappen, 1983 bis 1987 konnten die Liberalen sogar in fünf Fällen nicht genug Wähler mobilisieren. Das schlechteste Ergebnis brachte Schleswig-Holstein mit 2,2 Prozent. Nach zwei Niederlagen 1988/89 setzte im September 1993 eine Serie von sechs Debakeln in Folge ein mit 1,7 Prozent in Sachsen als Tiefststand - bis dahin.
Das Wahljahr 1998 brachte neue Minusrekorde mit 1,66 Prozent in Bayern und 1,57 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Im folgenden Jahr sollte sich die schwarze Serie für die FDP fortsetzen. Gleich in sechs Bundesländern blieben die Liberalen unter drei Prozent. Die schlimmste Phase in ihrer Landtagswahlgeschichte durchlitt die Partei dabei am 12. September 1999 mit 1,12 Prozent in Thüringen und eine Woche später in Sachsen mit nur 1,08 Prozent.