Hintergrund: „Fracking“

Berlin (dpa) - „Fracking“ ist ein Verfahren zur Gewinnung von Erdgas aus Gesteinsporen. Bei dem „Hydraulic Fracturing“ wird Gestein in 1000 bis 5000 Metern Tiefe mit hohem hydraulischen Druck aufgebrochen.

Dank moderner Bohrtechniken lohnt sich dieses aufwendige Verfahren. Es ist auch wirtschaftlich und politisch interessant geworden, um unabhängiger von Erdöl- und Erdgaslieferungen aus dem Ausland zu werden.

Auch in Deutschland gibt es nennenswerte Vorkommen dieser unkonventionellen Erdgaslagerstätten. Man findet sie zum Beispiel in Schiefertonformationen (shale gas), Kohleflözen (coal bed methane) und dichten Sandsteinformationen (tight gas) - unter anderem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Um dieses Gas fördern zu können, wird in der Regel ein flüssiges Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst. Dadurch entstehen Risse im Gestein, durch die das Gas entweichen und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen kann.

Das Verfahren ist allerdings umstritten. Umweltschützer befürchten eine Verunreinigung des Trinkwassers. Das Umweltbundesamt (UBA) sieht darüber hinaus Unsicherheiten durch den Chemikalieneinsatz - zum Beispiel bei der Entsorgung des anfallenden Abwassers (Flowback). Da die ökologischen Risiken schwer abzuschätzen sind, empfiehlt das UBA strenge Auflagen für den Einsatz der Technologie. Die Gutachter plädieren unter anderem für ein Verbot von Erdgas-Fracking in Trinkwasserschutzgebieten.