Hintergrund: Griechenlands mühsamer Weg aus den Schulden
Athen (dpa) - Das Finanzdesaster Griechenlands stand am Anfang der Euro-Schuldenkrise. Das Land war das erste, dass von internationalen Partnern mit milliardenschweren Kreditzusagen vor dem Absturz gerettet werden musste.
Später folgten Irland und Portugal - sowie Spanien, das zur Rettung seines Bankensektors fremde Hilfe brauchte.
Athen hängt seit dem Frühjahr 2010 am Tropf der Europartner und Internationalem Währungsfonds (IWF). Die Hilfspakete summieren sich auf 240 Milliarden Euro. Erst 2011 einigten sich die Euroländer mit den Banken auf einen drastischen Schuldenschnitt in Athen. Die privaten Gläubiger mussten 2012 auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten. Die Schuldenlast wurde um rund 100 Milliarden Euro gedrückt. In diesem Jahr läuft das zweite Rettungspaket aus. Griechenland musste harte Spar- und Reformauflagen akzeptieren, die Massenproteste auslösten.
Diese Vorgaben ließen die ohnehin angeschlagene griechische Wirtschaft noch tiefer ins Tal rutschen, die Arbeitslosigkeit stieg auf Rekordhöhen. Doch die Regierung reklamiert Sparfortschritte für sich, ein Haushaltsüberschuss ohne Berücksichtung der Schuldzinsen sei geschafft. Nach mehreren Rezessionsjahren soll es 2014 zudem erstmals ein kleines Wachstum von 0,6 Prozent geben.
Dabei bleibt die Arbeitslosigkeit aber weiter hoch: Jeder Vierte ist in dem Euro-Krisenland ohne Job. Im Jahresdurchschnitt 2013 betrug die Arbeitslosenquote 27,3 Prozent, besonders aussichtslos ist die Lage bei den jungen Menschen.
Gegen eine schnelle Genesung sprechen die drastischen Kürzungen bei den Staatsausgaben und die Inlandsnachfrage, die wegen Arbeitslosigkeit und gesunkener Einkommen noch auf Jahre schwächeln dürfte.